Protokolle Politik
12 Gk (P) Behn 1. Sem. Schj.02/03 ---- 5C0A83h
Internationale Beziehungen

Verwendetes Arbeitsbuch: Mensch und Politik S II:
Friedenserhaltung / Friedensgestaltung. (1999ff) Schroedel 3-507-10805-4



Der Reader zur Klausur 1: USA - Weltmacht 2002
Ergänzung: USA - Die Herren der Welt
Die Klausur 1 (17.10.02) mit den besten Antworten

Klausur 2 ausgefallen



Protokolle

Internationale Politik - Einführung
NR.  1 Zukunftsperspektiven der Welt bis 2010
Nr.  2 Zukunftsperspektiven der Welt bis 2010 / Kriege in der Welt
Nr.  3  Vom Recht zum Krieg zur Pflicht zum Frieden
Nr.  4  Definition Frieden (Hobbes, Kant)

Die neue politische Unordnung in der Welt
Nr.  5 Ost-West-Konflikt / Historischer Materialismus
Nr.  6 EXKURS: Bundestagswahl 2002 - 1
Nr.  7 EXKURS: Bundestagswahl 2002 - 2
Nr.  8 EXKURS: Bundestagswahl 2002 - 3
Nr.  9 Die grosse Unordnung - Ein neuer Rahmen für die Weltpolitik
Nr. 10 Die drei politischen Schulen
Nr. 11 Die USA, die einzige Weltmacht
Nr. 12
Die neue UN-Resolution Oktober 2002 (Irak)
Nr. 13 Die Beziehungen zw. Kulturen nach Huntington
Nr. 14 Huntington II / Psychologische Kriegsmotive

Migration / Nord-Süd
Nr. 15 Push & Pull - Faktoren / Bekämpfung des Weltproblems Migration
Nr. 16 EXKURS: 22.01.2003: Der Elysée-Vertrag von 1963
Nr. 17 EXKURS: Aktuelle Politik:
Wahlergebnisse in Niedersachsen und Hessen / Irak Konflikt
Nr. 18 Der Nord-Süd Konflikt /
Humanitäre Intervention
Nr. 19 Indikatoren der Unterentwicklung
Nr. 20 Eine-Welt-Politik
Nr. 21
Sustainable Development I
Nr. 22 Sustainable Development II


Materialien:
Definition (Kurzreferate): UNO, NATO, Golfkrieg 1990/91 (Hierzu ein Link)

Politische Fachworte:
Liste 1



Protokoll Nr. 1 vom 13.08.2002

Thema der UE: Internationale Politik - Einführung
Thema der Stunde: Zukunftsperspektiven der Welt bis 2010
Bezug :Arbeitsblatt „Wie die Welt in zehn Jahren aussieht“
Protokollant/in: Kaddi

 

Das Arbeitsblatt Wie die Welt in zehn Jahren aussieht - Die Zukunftsforschung äußert sich zum 11.September kurz zusammengefasst:

Beschrieben werden vier unterschiedliche Zukunftsvarianten ausgehend vom 11.September

Szenario 1: Djihad Age- das Zeitalter des weltweiten Niedergangs

Die Amerikaner greifen militärisch in Afghanistan, im Irak, und womöglich im Libanon und Palästina durch. Dies führt verstärkt zu Terroraktionen und Einsatz von biologischen und chemischen Waffen der Terroristen. Krieg ist allgegenwärtig. Die Anti-Terror-Koalition hält nicht und auch die EU destabilisiert sich. In der globalen Wirtschaft beginnt eine lange Abwärtsspirale.

Szenario 2: Globalisierung Plus- der Planet wächst durch die Krise zusammen

Die Terrororganisationen werden erfolgreich zerschlagen. Ebenso gibt es einen Friedensschluss zwischen Israel und Palästina. In den meisten arabischen Ländern kommt es zu Demokratisierungsprozessen. Dem zur Folge gibt es einen weltweiten Wirtschaftsaufschwung. Frieden und Toleranz führen zu einem besseren Miteinander.

Szenario 3: Die Große Separation – der Zerfall der Welt in Wohlstandsinseln

Auf Grund weiterer Terroranschläge in Amerika, schlägt die USA hart und ohne Rücksicht auf Bevölkerung und öffentliche Meinung zurück. Europa distanziert sich deshalb von den Vereinigten Staaten und deren Taten. Durch die kriegerischen Verwicklungen rutscht die USA in eine lang andauernde Rezession. Darauf hin kommt es zum Wirtschaftswachstum in Europa und China, welches die Rolle als neue Weltmacht übernimmt.

Szenario 4: Security Age - das Hochsicherheitszeitalter

Es kommt zu weiteren Terrorattacken in westlichen Metropolen. Die Terroristen werden bekämpft, jedoch ohne echte Resultate. Dadurch entstehen lange militärische Auseinandersetzungen. Dennoch hält die Anti-Terror-Koalition und die Welt bleibt in einer einigermaßen stabilen Lage. Aus Furcht vor dem Terror gibt es überall scharfe Kontrollen und Überwachungen. Der Westen kanzelt sich vom Rest der Welt ab, um seinen Wohlstand zu verteidigen, den er vor allem aus dem Security Boom gewinnt. Dieser Boom löst ein Wachstum der Technologie und Forschung aus. So entstehen auch neue technologische Alternativenergien, mit Hilfe derer die Abhängigkeit vom arabischen Öl überwunden wird.

Auf die Frage hin: „ Welches Zukunftsszenario ist am wahrscheinlichsten?“ gibt es keine eindeutige Antwort. Jeder hat andere Vorstellungen und Gedanken, sodass die Meinungen zu den Szenarien sehr differenziert sind. Mehrheitlich zeigt sich allerdings, dass, egal welches Szenario, die Zeitspanne der globalen Entwicklungen und Veränderungen von nur 10 Jahren als zu kurz angesehen wird. 30 bis 50 Jahre wären hierbei realistischer.

Insgesamt ist zu sagen, dass man nicht in die Zukunft sehen kann. Politik ist sehr komplex, daher ist es wichtig diese Modelle zu vereinfachen um einen Schwerpunkt zu finden. An jedem Szenario ist und könnte Wirklichkeit dran sein. Teilweise sind einzelne Voraussagungen aus den verschiedenen Szenarien auch schon heute zugetroffen, z.B. die militärischen Aktionen der USA gegen Afghanistan und nun vielleicht auch gegen den Irak, wobei Deutschlands Bundesregierung (ähnlich wie in Szenario 3 vorhergesagt) dem letzteren bisher sehr kritisch gegenüber steht.

Sicher ist allerdings, dass sich Terroristen durch ihre effektiven Anschläge gezielt wehren können und daher wahrscheinlich schlecht durch großräumige militärische Bekämpfung vernichtet werden können.


Protokoll Nr. 2 vom 15.08.2002

Thema der UE: Internationale Politik - Einführung
Thema der Stunde: Zukunftsperspektiven der Welt bis 2010 / Kriege in der Welt
Bezug :Arbeitsblatt „Wie die Welt in zehn Jahren aussieht“
und Arbeitsbuch S. 6 - 9
Protokollant/in: Geryon

(1.): Szenarien zur Politik (Teil 2)

Die Fortsetzung der Besprechung der 4 Zukunftsszenarien ( Protokoll 1) hat ergeben, dass die Gewaltbereitschaft in der Welt stetig ansteigt.

Z. B. USA gegen Iran, Pakistan gegen Indien, die Gewalt mit Gegengewalt versuchen in den Griff zu bekommen.

Gegenbeispiele sind Irland und Spanien, die Gewalt kriminalistisch bekämpfen.

Auf die Frage, was man gegen den Konflikt USA -> Irak machen würde, wenn man Abgeordneter der EU wäre sind dann folgende Antworten gegeben worden:

Man solle in der UNO fordern, dass der Konflikt verboten werden soll.
Man könne ein Handelsembargo errichten.
Man könne Saddam Hussein außer Kraft setzen.
Darauf wurde gefragt, ob man eine Möglichkeit sehen würde einzugreifen, wenn man z. B. im Vorstand von Shell wäre. In dieser Lage wurden kein Lösungen gefunden.

(2.): Kriege in der Welt

Seiten 6 + 7:
Seit Ende des zweiten Weltkrieges wurden ca. 200 Kriege geführt, meistens in Ländern der Dritten Welt. Doch seit den neunziger Jahren ging diese Zahl deutlich zurück. Auf der Nordhalbkugel wurden zwischen 1945 und 1989 nur sehr wenige Kriege geführt und diese auch nur innerhalb der Machtblöcke von Ost und West. Gegensätze zwischen Ost und West sind nie mit Kriegen geklärt worden, deshalb wird die Zeit auch die des kalten Krieges genannt. Dieser Frieden bestand hauptsächlich, weil sich die beiden Supermächte USA und UdSSR im atomaren Gleichgewicht befanden. In Osteuropa sind aber wegen des Zerfalls der Sowjetunion neue Kriege entstanden, da die in diesen Gebieten lebenden Nationalitäten ihre Einflussbereiche abstecken mussten. In der Dritten Welt sind die meisten Kriege wegen Dekolonisationsprozessen entstanden. An diesen Kriegen waren auch viele Industrieländer beteiligt.

Seiten 8 + 9: (Gruppenarbeit)

Bewertung der dargestellten Diagramme:

Material 2: Am Anfang und Ende der 50er Jahre gab es verbreitet das Bestreben nach Frieden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sind die Kriege stark zurückgegangen.

Material 3: Das Diagramm bestätigt, dass die meisten Kriege innerstaatlich sind, z. B. Antiregime-Kriege.

Material 4: Großbritannien und Frankreich sind aus der EU an den meisten Kriegen beteiligt.


Protokoll Nr. 3 vom 20.8.02

Thema der UE: Internationale Politik - Einführung
Thema der Stunde: Vom Recht zum Krieg zur Pflicht zum Frieden
Bezug :Arbeitsbuch S.
12 u. 13
Protokollant/in: Lewi

Das Recht, einen Krieg zu beginnen, war bis ins 20. Jahrhundert nur unzureichend eingeschränkt,
so dass die Regierungen ohne Mühe Möglichkeiten fanden, ihre Kriege zu legitimieren.

Der preußische Militärtheoretiker Carl von Clausewitz (1780-1831) meinte, dass die Landesherren zwar
ohne Rücksicht auf die Bevölkerung über einen Krieg entschieden, allerdings würde bei Völkerkriegen eine uneingeschränkte Gewaltbereitschaft vorliegen. Kriege sollten der Politik untergeordnet sein und von Söldnerheeren ausgetragen werden, womit eine völlige Vernichtung des Gegners ausgeschlossen werden sollte.

Später kam die sozialdarwinistische Ideologie auf, nach der sich die Völker nur im Krieg beweisen (Das bessere Volk überlebt!). Daraus entwickelte sich die NS-Ideologie, die einen ewigen Kampf der Völker ums Dasein sah.

In der marxistisch-leninistischen Lehre vom gerechten Krieg galten Kriege gegen den kapitalistischen Imperialismus als gerechtfertigt, solange für die Rechte der rückständigen Klassen gekämpft wurde, weil sich die Menschheit so weiterentwickeln sollte. Doch durch die Entwicklung moderner Waffen rückte man von dieser Vorstellung ab.

Die Völkerbundsatzung von 1919 sah vor einem Krieg ein Streitschlichtungsverfahren vor. Die 63 Staaten, die 1929 den Briand-Kellogg-Pakt unterzeichneten, einigten sich so auf ein Kriegsverbot. 1945 wurde das Kriegsverbot durch die Charta der Vereinten Nationen zu einem Gewaltverbot erweitert. Nun durften keine militärischen Maßnahmen ergriffen und kein Bürgerkrieg unterstützt werden. Stattdessen waren die Länder zum Frieden verpflichtet.

Somit war der Wandel vom „Recht zum Krieg“ zur „Pflicht zum Frieden“ vollzogen, jedoch gab es weiterhin Gewaltanwendung, da keine Institution vorhanden war, die die Einhaltung der Völkerrechtsnormen erzwingen konnte. Der UN-Weltsicherheitsrat war durch den häufigen Gebrauch des Veto-Rechts von Seiten der Sowjetunion handlungsunfähig. Auch dem Internationalen Gerichtshof waren nur wenige bereit sich zu unterwerfen.

Grund zur Hoffnung gibt die Vereinbarung von 1998 zur Errichtung eines Internationalen Strafgerichts. Man erwartet, dass dieses Gericht durch die Kraft der Weltöffentlichkeit Macht erlangen wird.


Protokoll Nr. 4 vom 22.8.02

Thema der UE: Internationale Politik - Einführung
Thema der Stunde:
Was ist Frieden?
Bezug :Arbeitsbuch S.
16 - 21
Protokollant/in: Michael Knight

In der allgemeinen Definition des Friedensbegriffes wird zwischen zwei Arten von Frieden unterschieden. Zum einen wäre da der formelle Friede, der Ordnung und Sicherheit anstrebt.
Zum anderen der materielle Friede, einem inhaltlich gestalteten Frieden.

Thomas Hobbes (1588-1679) war einer der ersten neuzeitlichen Vertreter des formellen Friedenverständnisses. Er ging in erster Linie der Frage nach warum Menschen Staaten gründen. Aus dem eigenen Überlebensinteresse aus schlossen sich die Menschen in Staaten zusammen und gaben ihm ein Gewaltmonopol. So wurde es Aufgabe des Staates Streitigkeiten der Bürger zu schlichten und den inneren Frieden zu sichern.
Hobbes sah die ständige Gefahr zwischenstaatlicher Kriege bzw. Übergriffe. Die einzige Möglichkeit Kriege zu verhindern sah er in der Abschreckung und Androhung mit miltärischer Gewalt.
Er entwickelt auch die Idee eines übermächtigen staatlichen Gewaltmonopolisten um Bürgerkriege zu vermeiden, jedoch stellt diese Idee keine Lösung dar, da sie auf einer Art Diktatur beruht. Diese Idee, der sogenannte "negative Frieden", gilt allerdings als sehr zerbrechlich und kann sich nach Immanuel Kant sehr schnell gewaltsam entladen.

In Immanuel Kant's (1724-1804) "Zum ewigen Frieden" von 1795 schreibt er die Vorbedingungen eines dauerhaften Friedens auf. Das wären:


- eine republikanische Verfassungsordnung:
- Prinzipien der Volkssouveränität
- Repräsentanten
- Gewaltenteilung
- Bürgerliche Grundfreiheiten


>>Vorbeugung vor Missbrauch des Monopols

 

Staaten, die schon eine "republikanische Verfassungsordnung" vorweisen können sollen sich seiner Ansicht nach zu einem Völkerbund zusammenschliessen, staatliche Souveränitäten abgeben und sich einem Weltbürgerrecht unterwerfen.
Der Friedensbegriff den Kant vertritt nennt man den "positiven Frieden". Diese Definition vor allem auf den Wert Freiheit, denn nach seiner These kann es ohne Freiheit keinen Frieden geben.
Insbesondere Marx (1818-1883) stellt auch Verbindungen zwischen Frieden und Freiheit her.
Er geht aber noch weiter und sagt, dass ein dauerhafter Friede nur in einer klassenlosen Gessellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung Bestand haben kann.

Der Politikwissenschaftler Dieter Senghaas fügt diese Aspekte und die der jüngsten Geschichte Europas zu einem zivilisatorischen Hexagon zusammen:


1. Rechtsstaatlichkeit:- Gewaltenteilung
- richterliche Unabhängigkeit
- Volkssouveränität
2. Demokratische Partizipation:- Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungen
3. Konfliktkultur:
- Friedliche Lösung von Konflikten
4. Staatliches Gewaltmonopol:
- Berechtigung des Staates sich gegenüber im Staat aufhaltenen Personen durchzusetzen
5. Interdependenzen; Affektkontrolle:- gegenseitige Abhängigkeiten schaffen
>>mehr Toleranz und Kompromissbereitschaft
6. Soziale Gerechtigkeit:
- gleiche Rechte
- gleiche Freiheit
- Chancengleichheit



Protokoll Nr. 5 vom 3.9.02

Thema der UE: Die neue politische Unordnung in der Welt
Thema der Stunde: Der Ost- West - Konflikt / Historischer Materialismus (Kurze Übersicht)
Bezug :Arbeitsbuch S. 24 - 26
Protokollant/in: Michael Knight

Der Ost-West-Konflikt, auch der Kalte Krieg genannt, entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg hauptsächlich zwischen den Siegermächten USA und der Sovjetunion. Die Folge daraus war eine Poarisierung der Welt in eine parlamentarisch-demokratische Zone unter der Vormachtsstellung der USA und eine sozialistisch-kommunistische Zone unter Vormachtsstellung derUdSSR. Die USA und die UdSSR starteten ein Wettrüsten, dass auf der Basis der Abschreckung ausgetragen wurde. Zu den Höhepunkten des Kalten Krieges gehört u. a.:- Der Volksaufstand in Ungarn(1956)
- Der Bau der Berliner Mauer(1961)
- Der Vietnamkrieg(1946-1975)
- Die Kubakrise(1961)

1975 fand dann die Konferenz zur Sicherung und Zusammenarbeit in Europa statt, die zu einer Entschärfung des Konfliktes führte. Doch erst die Politik von Michail Gorbatschow sowie der Zusammenbruch der kommunistischen Staaten Europas und der UdSSR beendeten den Kalten Krieg und setzten dem Wettrüsten 1989/90 ein Ende.

Fachwortliste:

Bipolarität der Welt: Unter dem Begriff Bipolarität versteht man eine gegensätzliche Welt mit zwei Extremen. So war es im Kalten Krieg jahrzehntelang der Fall zwischen den Supermächten USA und der UdSSR und ihren Verbündeten.

Multipolare Welt: Welt, die von mehr als zwei Supermächten besteht und sich zur Zeit entwickelt. So entstehen z. B. die Supermächte China und Indien.

Status Quo: Unter status quo versteht man den gegenwärtigen Zustand.

Bilateral: Unter bilateral versteht man einen zweiseitigen Vertrag, z. B. zwischen zwei Staaten.

Multilateral: Unter multilateral versteht man einen Vertrag von mehr als zwei Beteiligten, z. B. die UNO, die aus sogar 185 Mitgliedsstaaten besteht.

Unilateral: Unter unilateral versteht man ein einseitiges Abkommen. So wurde ende der Achziger ein Unilateralismus in der Abrüstung durchgeführt um dem Gegenüber die friedlichen Absichten klarzumachen.

Der Historische Materialismus fehlt hier im Protokoll. Info s. Protokoll 2000



Protokoll Nr. 6 vom 5.9.2002

Thema der UE: EXKURS: Bundestagswahl 2002
Thema der Stunde: Bundestagswahlen am 22.09.02 - 1
Bezug : Podiumsdiskussion am 09.09.02

Protokollant/in: Sternenstaub

In der ersten Unterrichtsstunde wurden wir über die am 09.09.2002 unter Leitung der Schülersprecher und Herrn Rövers stattfindende Podiumsdiskussion informiert.

Bei dieser werden – sowohl geschlossen als auch einzeln – Fragen an die Bundestagskandidaten der SPD, CDU, B90/Grünen, PDS sowie der FDP gestellt, die uns, also die Wähler von heute, interessieren. Die Schwerpunkte dieser Diskussion bilden Themen wie die Wehrpflicht, die Bildungspolitik und die Umweltpolitik, aber auch Themen wie z.B das TV-Duell zwischen Gerhard Schröder (SPD) und Edmund Stoiber (CDU/CSU) werden angesprochen.

Um nun eigene Fragen zu entwickeln, sind wir näher auf die einzelnen Punkte eingegangen:

  1. Wehrpflicht:
  2. Zur Einführung erstellten wir ein Meinungsbild des Kurses über die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht. Durch eine Abstimmung kamen wir nun zu folgendem Ergebnis: Zwei Schüler stimmten für die Beibehaltung, fünf stimmten dagegen und sieben Schüler enthielten sich.

    Nun erörterten wir Pro- und Contra-Argumente zur Beibehaltung der Wehrpflicht. So musste Rif feststellen, dass das Hauptargument für die Wehrpflicht der mangelnde soziale Einsatz der Gesellschaft ist, da sich außer den Wehrdienstverweigerern , die statt dessen Zivildienst leisten, nur wenige Freiwillige für den Einsatz in sozialen Einrichtungen finden lassen, so dass die gesamte Sozialstruktur zusammenbrechen würde. Ein weiteres Pro-Argument ist die Angst der Bevölkerung vor einer möglichen militären Machtergreifung einzelner Berufssoldaten aufgrund des mangelnden Ausgleichs durch antiautoritäre Zivilisten. Das bedeutendste Contra-Argument sehen wir darin, dass Deutschland im Kreise der NATO ausschließlich von "Freunden" umgeben ist und in nächster Zukunft kein Militär für Verteidigungszwecke benötigt, da keine zwischenstaatlichen kämpferischen Auseinandersetzungen abzusehen sind.

    Wir stellen uns also die Frage, wie die Bundestagskandidaten zu einer möglichen Abschaffung der Wehrpflicht stehen.?

  3. Bildungspolitik:
  4. Bei diesem Thema teilen sich die Meinungen: Während die geplante Einführung von Studiengebühren zur Modernisierung deutscher Universitäten bei den einen Ärgernis auslöst, findet diese Idee bei den anderen großen Zuspruch. So findet Ttobi z.B., dass jegliche Ausbildung kostenlos sein müsste, um eine Benachteiligung sozial schwächerer Bürger zu verhindern, während ein anderer behauptet, dass eine soziale Benachteiligung bei dieser Entscheidung nicht relevant sein darf, da immer noch die Möglichkeit der Stipendien gegeben ist. Wir hoffen nun auf eine Stellungnahme der Bundestagskandidaten zu diesem Thema.

  5. Europapolitik:
  6. Durch die Einschränkung der Souveränität europäischer Staaten durch den Euro ist zwar der erste Schritt zu einem Bundesstaat getan, jedoch erfordert dieses weitaus mehr Zeit. Die Entwicklung von einem Staatenbund zu einem Bundesstaat ist aber aufgrund des Sachzwangdruckes so gut wie sicher.

    Welchen Zeitrahmen vermuten die Bundestagskandidaten nun bis zur Verwirklichung eines Bundesstaates?

  7. Umweltpolitik:

Die geplante Einführung des Dosenpfands, welcher in Schweden längst üblich ist, hat zum Ziel die Verkaufszahlen von Dosen zu reduzieren, um die Umwelt zu entlasten. Dabei wurde auch die Öko-Bilanz angesprochen.

Man sieht also, dass in diesem Bereich Aufklärung dringend nötig ist.

 

In der zweiten Unterrichtsstunde führten wir nun eine Probewahl durch, die zu folgendem Ergebnis führte: Von 15 verfügbaren Stimmen erhielten die

SPD 7 Stimmen
CDU 2 Stimmen
B90/Grünen keine Stimme
FDP 4 Stimmen
PDS 2 Stimmen

Unser Politikkurs tendiert also theoretisch zu einer rot - gelben Koalition. Jedoch stellt sich die Frage, warum die Grünen mit keiner Stimme aus dieser Probewahl hervorgingen. Rif sieht den Grund hierfür in der "Dummheit der Bevölkerung", welche darin besteht, dass sich die Wähler einzig von der Ökosteuer haben abschrecken lassen.

Den Grund für die hohe Stimmenvergabe an die SPD sieht Wulli darin, dass Gerhard Schröder im Vergleich zu anderen ein "charismatischer Bundeskanzler" ist. Für einen weiteren Grund hält Horst die Tatsache, dass viele Wähler eine kritische Haltung gegenüber dem Kanzlerkandidaten Stoiber haben und nun die SPD wählen, um Edmund Stoiber nicht in der Kanzlerposition wiederzufinden.

Eine weitere Begründung findet sich darin, dass eigentliche Wähler der Grünen genügend Sachverstand besitzen, um zu wissen, dass man durch Wahl der SPD, welche zusammen mit den Grünen eine Koalition bildet, mehr erreicht, da es ja nur noch um die Frage einer "schwarz-gelben" oder "rot-grünen" Regierung geht.

Der Hauptgrund jedoch liegt in der Kontinuität, da man in nur vier Jahren Legislaturperiode kaum seine Ziele verwirklichen kann, jedoch weitere vier Jahre Raum für die letztliche Entwicklung der vorbereiteten Schwerpunkte lassen.




Protokoll Nr. 7 vom 10.9.2002

Thema der UE: EXKURS: Bundestagswahl 2002
Thema der Stunde: Bundestagswahlen am 22.09.02 - 2
Bezug:
Podiumsdiskussion in der Schule
Pr
otokollant/in: Keiler

In der Stunde am 10.9. wurde die Podiumsdiskussion vom Vortag besprochen! In der Stunde wurden zwei Themen besonders angesprochen,

1. Meinungen zu den Äußerungen von Reinhard Grindel, dem Kandidaten der CDU und 2. Aspekte die zum Thema Jugendpolitik angesprochen wurden!

1. Meinungen zu Reinhard Grindel:

Die Meinung des Kurses ist im Großen und Ganzen eindeutig, denn keiner war mit den Aussagen des CDU Kandidaten zufrieden! Dieses Bild entstand, da der Politiker in seinen Aussagen sehr unfreundlich war. Außerdem waren seine Aussagen nicht eins mit unserer Meinung. Vor allem durch seine Aussage im Bezug auf die Ausländerpolitik machte er sich Feinde, denn er war der Meinung, dass man Ausländer, bei denen der Verdacht besteht terroristisch tätig zu sein sofort aus dem Land abschieben müsse! In diesen Fällen sollte man außerdem die Familie gleich mit ausweisen! Hierzu brachte er das Beispiel Mehmet, der wieder in Deutschland leben darf, weil seine Eltern hier leben, obwohl er über 60 Straftaten vollzogen hat! Die schlechte Meinung über ihn wurde durch einen Zeitungsartikel und schlechte Antworten im Bezug auf die Ausländerpolitik weiter verstärkt.

2.Jugendpolitik:

Im Bezug auf die Jugendpolitik war sich die Klasse einer Meinung, dass alle Politiker gut auf diese Frage geantwortet haben. Alle brachten rüber, dass mehr Geld in die Schulen investiert werden müsse, dass es Ganztagsschulen geben müsse und das die Grundschule verbessert werden müsse! Herr Grindel von der CDU war außerdem der Meinung, dass Schulen mehr Eigenständigkeit besitzen müssten! Des weiteren wurde der Punkt angesprochen, dass Schulen so wie in Skandinavien aufgebaut werden sollten, da Schüler dort viel lernen aber auch Spaß an der Schule haben.

Zum Ende der Stunde kam eine Frage auf: Welche Koalition kann es geben? Hierzu führten wir eine Abstimmung durch!

Ergebnis:

Rot-Grün: 8

Rot-Gelb: 4

Schwarz-Gelb 2

Rot-Rot-Grün 2

Ampel k. Stimmen

Gr. Koalition k. Stimmen



Protokoll Nr. 8 vom 12.9.2002

Thema der UE: EXKURS: Bundestagswahl 2002
Thema der Stunde: Bundestagswahlen am 22.09.02 - 3
Bezug:
Podiumsdiskussion in der Schule
Pr
otokollant/in: Keiler

Die Stunde war in zwei wesentliche Themen aufgeteilt, zum einen wurde 1. und 2. Stimme auf dem Wahlbogen zur Bundestagswahl erklärt, zum Anderen wurde eine Probewahl nach dem Muster der Bundestagswahl durchgeführt!

1.Stimme:

Die 1. Stimme gehört dem Mehrheitswahlrecht an, dass heißt man wählt für seinen Wahlkreis einen Direktkandidaten, der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält, bekommt den Sitz im Bundestag, die restlichen Stimmen entfallen!

2. Stimme:

Die 2. Stimme gehört dem Verhältniswahlrecht an, dass heißt man wählt eine Partei! Die Sitze im Bundestag werden durch das dabei entstandene Verhältnis aufgeteilt. Hierbei gibt es jedoch eine 5% Hürde, wer diese nicht überschreitet erhält keine Sitze im Bundestag! Horst ist aber der Meinung, dass diese 5% Hürde zu hoch ist, da man bei ca. 50 Millionen Wahlberechtigten 2,5 Millionen Wähler braucht um Sitze zu bekommen. Außerdem meint Horst, dass dieses Prinzip nicht demokratisch ist.

Wenn eine Partei durch die Direktwahl mehr Stimmen als das Verhältnis erhält, so gibt es so genanntes Überhangmandat, dass heißt sie bekommen den Sitz trotzdem, es gibt so insgesamt mehr Sitze!

Probewahl:

1. Stimme

2. Stimme

SPD 8

SPD 11

CDU 1

CDU 1

FDP 3 FDP 4
Grüne 4 Grüne 1
PDS 2 PDS 1

Bei der Wahl fiel auf, dass die SPD klar gewinnt und dass neun Wähler die 1. und 2. Stimme unterschiedlich gaben!



Protokoll Nr. 9 vom 12.9.2002

Thema der UE: Die neue politische Unordnung in der Welt
Thema der Stunde: Die grosse Unordnung - Ein neuer Rahmen für die Weltpolitik

Bezug: Buch S. 28, M3
Protokollant/in: Speedy

Die Unterrichtsstunde begann mit der Besprechung unserer Hausaufgabe ( S. 28 Nr. 1 ), in der man eine Unterscheidung zwischen der Zeit des Ost-West-Konfliktes und der derzeitigen Zeit anhand von M3 machen sollte.
Nachdem Steinmetz seine Hausaufgabe dem Kurs vorgetragen hatte und wir uns dazu geäußert hatten, bot Horst einen neuen Gesprächsstoff, indem er uns mit der Frage " Ist Chaos normal? "konfrontierte. Jetzt äußerten sich einige Kursteilnehmer, so z. B. Kitty, die der Auffassung ist, dass jedes Chaos Struktur hätte und somit keinen Grund zum Ärgernis darstellt. Eine andere Meinung dazu hatte Wulli, der eine gewisse Ordnung von oben herab gerichtet für notwendig hält, da sonst ein so großes Chaos entsteht, das nichts mehr funktionieren würde.

Nun war ich es, die ihre Ausarbeitung der Hausaufgabe vortragen durfte.
Anschließend lag es Horst auf dem Herzen, auch die zweite Fragestellung von S. 28 zu klären. Diese befasst sich damit, dass die von Sommer formulierten Thesen in M3 erläutert werden sollten. Womit wir auch schon im weiteren Verlauf der Stunde wären. Nachdem Peter Tan die erste These laut vorgelesen hatte, in der es darum geht, dass selbst die USA keine Führungsmacht darstellen könnten, die das Chaos bezwingen kann indem sich die heutige Zeit befindet. Weiter heißt es, dass die USA zwar Kriterien aufweisen, die für eine Führungsmacht sprechen, nämlich weltweite Interessen, Verpflichtungen und Konfliktlösungen; im Gegenzug dazu gelingt dies ihnen nur, wenn sie Verbündete haben, denn auch die USA sind verwundbar.
Anschließend betrachteten wir die These unter der Fragestellung: " Führt das Verhalten der USA zu einer unilateralen ( siehe Protokoll von Michael Knight ) Ordnung?"
Lewi äusserte sich demgegenüber kritisch , laut Maeglin sei es schwierig, den Forderungen der USA nicht Folge zu leisten, da sie einen sehr großen Einfluss hat.
Anschließend nahmen wir die zweite These unter die Lupe. Der Inhalt dieser These ist, dass nachdem der Westen die Sowjetunion bezwungen hat, dass die Weltwirtschaft gewissermaßen die Weltpolitik regiert und Konkurrenzkampf und -denken den Alltag bestimmen. Auch hierzu kamen natürlich Äußerungen von Seiten der Kursteilnehmer.
So kam von Lewis Seite, dass der Feind jetzt nicht mehr auszumachen sei, da es zu viele kleine Staaten gebe, die mögliche Anschläge planen könnten. Horst steht dem Ganzen sehr realistisch gegenüber: es sei keine Lösung der Weltprobleme, wenn der Drachen (die Sowjetunion) bezwungen sei. Außerdem, so äußert er sich weiter, gebe es sehr viele Giftschlangen. Er beendete seinen Beitrag mit der Fragestellung, ob die Weltwirtschaft eine Arena biete, in der jeder für sich selbst kämpfen müsse (unter dem Aspekt "Globalisierung").

Riff ist der Auffassung, dass dies eine richtige Aussage sei, dass jeder Staat richtig regiere. Ttobi meinte dazu, dass viele Firmen mächtiger seien, als so manches Land und somit die die politische Macht von der wirtschaftlichen Macht abhängig sei.
Die Thesen 3 und 4, deren Inhalt auf den Egoismus der einzelnen Staaten zurückzuführen ist, sagen aus, dass jedes einzelne Land für den Selbstaufbau und das Finden einer eigenen Ordnung verantwortlich sind. Auch Problemstaaten wie Russland und Japan oder Krisenregionen wie Südostasien seien davon nicht ausgeschlossen. Außerdem kritisiert die These 3, dass kein Land Geld und Kraft oder Militär in unrentable Länder stecken will, da dies eine langanhaltende und intensive Aufgabe mit sich führen würde, der niemand Folge leisten will.
Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, an dem Horst zwei Stichworte einwirft: Afghanistan und die USA. Er kritisiert an den USA die Halbherzigkeit in der Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben bewältigen. Nach dem ersten Schritt (dem Angriff) müsste nun der zweite folgen (Stabilisierung und Wiederaufbau). Ttobi stimmt der These 4 nicht zu. Seiner Meinung nach waren es die europäischen Einflüsse der Kolonialpolitik, die diese Krisenregion, wie z. B. Afrika, hervorgebracht haben. Es sei ungerecht und unsozial sie jetzt mit ihren Problemen alleine zu lassen.
Und schließlich sagt die These 5 aus, dass eine Neustrukturierung bestehender Organisationen erfolgen muss, um die Ist-Situation in der Welt zu verbessern. Es sei falsch tatenlos davor zu stehen und die Augen zu verschließen.
Horst nennt diese These auch den " zukunftsweisenden Punkt". Nun erfolgt eine Benennung der in der These benannten Organisation und deren Kritikpunkte.
Wir sind schließlich zu dem Resultat gekommen, dass es sich hierbei um die UNO (Referat liegt vor) und die NATO (Referat folgt) handeln muss.
Es wurde nun eine Kritik an der UNO formuliert, die schon oft durch die Medien zu uns vorgedrungen ist, nämlich die Kritik am Sicherheitsrat, der das Veto-Recht der fünf Mächte beinhaltet. Dies führe zu einer undynamischen Verhaltensweise der UNO. Aber auch die NATO ging nicht unbefleckt aus unserer Diskussion hervor. Horst ist der Meinung, sie würde sich selbst abschaffen, da sie sich zu einer Ausführungsmacht der USA entwickelt habe. Allerdings wurde ihr auch ein positiver Aspekt zugeordnet: sie sei es gewesen, die den Ost-West-Konflikt stabilisiert habe. Natürlich könnte man sich noch ausführlicher mit dieser Thematik befassen, aber leider reicht diese Unterrichtsstunde dafür nicht mehr aus.
Und so beendet Horst die Stunde mit der Verkündung der Hausaufgabe, die sich auf Seite 28, Nr. 3 + 4 befindet, in der man sich noch einmal intensiv mit Material 3 befassen sollte.


Protokoll Nr. 10 vom 19.9.2002
Thema der UE
: Die neue politische Unordnung in der Welt
Thema der Stunde: Die Unordnung in der Welt
/ Die drei politischen Schulen
Bezug: Buch S. 28 (Sommer, die große Unordnung); S. 30f (Die drei politischen Schulen)
Protokollant/in: Bahamut

Am Stundenanfang trugen Keiler und Speedy ihre Protokolle vor.
Danach begannen wir, uns mit den fünf Thesen von Theo Sommer zum Thema neue Weltunordnung auseinanderzusetzen und einzuschätzen, wie realistisch diese sind.

These 1:
Die USA, die sich als "Führungsnation" fühlen, können auch nicht gegen das Chaos helfen.
Peter Tan meinte dazu, dass die USA nur dort etwas gegen das Chaos unternehmen kann, wo sie einen Nutzen herausschlagen können. Als Beispiel wurde Afghanistan genannt, wo man gegen dieTaliban losgeschlagen hatte.Die These wurde zum Druckzeitpunkt 1998 noch als pessimistisch eingestuft, ist aber 2002 zur Realität geworden.

These 2:
Nach dem Sieg gegen die Sowjetunion steht man nun zahlreichen kleinen, nicht ungefährlichen Gegnern (Giftschlangen) gegenüber. Ttobi´s Ansicht nach sollte man den Terroristen nicht drohen, da kleine Staaten, wie z.B.der Irak und Libyen weniger Macht besitzen als internationale Großkonzerne. Horst wirft ein, dass China als großer Staat über viel Macht verfügt und es dort bessere Menschenrechte als in Nord-Korea gibt.
Geryon ist der Meinung, dass sich die Giftschlangen gewandelt haben und die Weltwirtschaft nun der Kampfschauplatz ist. Auch diese These wird als realistisch erachtet.

These 3:
Der Krieg in und zwischen Staaten
Lewi sagt, dass Bürgerkriege in einigen Staaten zum Alltag gehören. Diese Art Krieg ist zeitaufwendiger als eine offene Kriegführung. Da ein Eingreifen von außen große Verantwortung und Kosten nach sich zieht, sind die Staaten nicht dazu gewillt. Eingeschätzt wurde diese These als leicht pessimistisch.

These 4:
Die Krisenregionen der Erde müssen sich selbst helfen. Diese These wird als pessimistisch-realistisch gesehen, man ist kollektiv der Meinung, dass Sommer den Durchblick hat.

These 5:
Die alten Organisationen genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr.
Riff sieht diese These als realistisch,da man in der nächsten Zeit keine Reformen plant. Horst sagt, die Zeit der NATO sei abgelaufen und nur durch einen Neuorganisation zu retten, während die UNO bei einem amerikanischen Angriff auf den Irak weiter an Einfluss einbüßen muss. Michael Knight sieht, dass die USA eine Führungsrolle spielen wird und nur bei profitablen Konflikten eingreifen wird.

In der zweiten Stunde wurde Gruppenarbeit betrieben, wo jede Gruppe basierend auf den Seiten 30/31 eine Art von Schule (realistisch, liberal, institutional) den anderen nach einer Gruppenneumischung erklären können.

Meine Gruppe war eingeteilt für die realistische Schule:

Daher vertritt die realistische Schule die Auffassung, dass Krieg dem Selbstschutz dient.



Protokoll Nr. 11 vom 26.09.2002

Thema der UE: Die neue politische Unordnung in der Welt
Thema der Stunde:
Die USA, die einzige Weltmacht
Bezug: Buch S.34 „Die USA, die einzige Weltmacht“, S.35 M7
Protokollant/in: Maeglin

Zu Beginn der Stunde wurden noch einzelne Meinungen zu den Parteien CDU und SPD gesammelt und gleich anschließend auf den Konflikt USA-Deutschland eingegangen.

Peter Tan meinte dazu, dass Gerhard Schröder gesagt habe, er würde nicht bei einer Offensive gegen den Irak mitwirken, ohne sich mit den USA und der UNO auseinander zu setzen und deren Pro und Contra Argumente dazu zu hören. Schröder bekäme außer von der Koalition nicht viel Unterstützung in diesem Punkt, sei es von der Opposition oder von Außenstehenden, zumal zur Zeit auch noch „das Problem Däubler-Gmelin“ bestehe. Sie habe öffentlich den amerikanischen Präsidenten Bush mit Hitler verglichen und so für Aufruhr und Empörung gesorgt. Durch diese Äußerung sei das Verhältnis zwischen Deutschland und der USA vergiftet.

Wulli entgegnete, dass die Verlautungen Schröders aber auch Vorteile für ihn bringen würden. Nach Meinung ausländischer Zeitungen werde sich Deutschland doch noch auf die Seite der Amerikaner stellen. Eine eindeutige Gegenposition dazu würde positiv und selbstbewusst auf die Deutschen wirken und sich bei der Wahl in mehr Stimmen niederschlagen ® Wahltaktik.

Ttobi erklärte auch die Amerikaner als Taktiker, indem er verdeutlichte, dass die USA die Deutschen mit ihren Standpunkten zum Irakangriff haben auflaufen lassen, da sie nicht dem Aufruf Bushs gefolgt seien. Nun würden die Vereinigten Staaten diese Haltung verurteilen und so Deutschland in ein schlechtes Licht gegenüber anderen Ländern rücken. Ttobi erwähnte noch einen Artikel in der FAZ, in welchem es um High School Cliquen geht, in denen zwischen a- und b-girls unterschieden wird. Wenn die b-girls den a-girls nicht Folge leisten, dann werden sie von den anderen ausgeschlossen und über sie gelästert. Der Autor meine wohl Parallelen zu der aktuellen politischen Situation erkannt zu haben... .

Horst stellte nun die Frage in den Raum, warum der Krieg gegen den Irak überhaupt stattfinden solle. Keiler antwortete, dass die USA sich als Ziel gesetzt hätten, Saddam Hussein zu stürzen und die Kontrolle über die Herstellung von chemischen sowie biologischen Waffen zu erlangen. Wulli entgegnete ihm mit der Gegenfrage, ob sich die Offensive überhaupt lohne, denn der Irak würde nach Geheimdienstinformationen gefährliche Waffen besitzen und bald angeblich sogar Atomwaffen einsetzen können.

Den nächsten Denkanstoß lieferte Horst, indem er den Irak als zweifellos gefährlich einstufte und fragte, weshalb man denn darauf verzichten solle, dieses Land anzugreifen. Wenn die USA den Irak angreife, würde Saddam Hussein eventuell ohne nachzudenken Staaten attackieren, um soviel wie möglich zu zerstören, meinte Peter Tan.

Die nächste Frage von Horst, die sich auf die Konsequenzen und Meinungen zu einer Offensive der UNO gegen den Irak bezog, ließ Lewi, Steinmetz und Ttobi von dieser Idee Abstand zu nehmen. Die Gegenpositionen lauteten, dass es zu mehr Angriffen kommen würde und eine Eskalation, wenn nicht sogar ein Kulturkrieg zu erwarten wäre. Außerdem solle man als Ziel die Erlaubnis von Waffeninspektoren setzen und nicht noch weiter denken.

Nun erklärte Horst, dass die USA erst nach dem 1.Weltkrieg stärker in Erscheinung getreten war. Infolge des gewonnenen 2.Weltkrieges stieg die USA immer weiter in der Bedeutung für die Welt und erlangte bald durch technische und wirtschaftliche Fortschritte politische Macht. Nach dem Fall der Sowjetunion waren die Vereinigten Staaten von Amerika so gut wie unantastbar und nehmen sich heute sogar heraus, der UNO diktieren zu wollen, was zu tun ist Þ Irak..

Nach diesen Ausführungen las der Kurs gemeinsam den Text „Die USA, die einzige Weltmacht“ in dem Arbeitsbuch auf Seite 34. Es wurden folgende Punkte herausgearbeitet:

- die USA ist die letzte verbliebene Weltmacht®Vormachtstellung

- Vormachtstellung gründet nicht auf Unterwerfung kleinerer Staaten oder Militärmacht sondern auf Dynamik der Wirtschaft, Innovation und „American way of life“

- USA will eigene Werte importieren Þ Demokratie, Menschenrechte, kollektives Sicherheitssystem & Kooperation

- USA hält sich für unentbehrlich im Kampf gegen Ungerechtigkeiten (Hunger, Massenvernichtungsmittel etc.)

- USA muss versuchen in Eurasien politisch sowie wirtschaftlich Fuß zu fassen, da dort 75% der Erdbevölkerung lebt und ca. 60% des Weltbruttosozialprodukts erwirtschaftet

- USA will keine imperiale Machtentfaltung

- USA muss Europäische Union als gleichwertig ansehen, wenn stärkere Zusammenarbeit angestrebt werden soll

- wichtig für umfassende Partnerschaft ist auch ein demokratisches Russland, dass bei dem Aufbau einer weltumfassenden Friedensordnung mitwirkt

Abschließend las der Kurs noch gemeinsam den Anfang des Materials 7 auf der Seite 35, welcher besagt, dass eine Welt ohne amerikanische Vorherrschaft mit mehr Gewalt und Chaos, weniger Demokratie sowie mit weniger Wirtschaftswachstum belastet wäre. Die USA wirke beruhigend auf unsere Gesellschaft.

Zuallerletzt wurde der im Text auftauchende Begriff „Auguren“ nach einigen falschen Mutmaßungen durch Kursteilnehmer von Horst als „Wahrsager der Antike“ definiert.


Protokoll Nr. 12 vom 24.10.2002

Thema der UE: Die neue politische Unordnung in der Welt
Thema der Stunde: Die neue UN-Resolution

Bezug: Arbeitsblatt "Auszüge aus der ‚scharfen’ UN-Resolution gegen Irak"
Protokollant/in: Steinmetz

Wir lasen den Text "Auszüge aus der ‚scharfen’ UN-Resolution gegen Irak" der NZ Netzeitung und besprachen die neun aufgelisteten Punkte der Resolution. Dabei sollte geklärt werden, warum sie ‚scharf’ sei und wie die USA und andere Staaten dazu stehen.
Vorweg wurde gesagt, dass Frankreich sich der amerikanischen Position angenähert hat, während sich andere distanzierten. Dabei kamen die Fragen nach dem Unterschied beider Positionen und nach dem Grund einer neuen Resolution auf. Zur ersten meinte Riff, dass die USA am liebsten sofort angreifen würden, während sich die übrigen Staaten darum bemühen mit einer überarbeiteten Resolution einem möglichen Krieg aus dem Wege zu gehen. Horst erklärte darauf den Zweck einer neuen Fassung. Die alte hatte Saddam Hussein+s Paläste ausgelassen, zu denen immerhin 50 größere Anwesen gehören. So wäre es bisher dem Diktator möglich gewesen, auf seinem eigenen Grund und Boden Kampfmittel zu entwickeln.

Zum ersten Punkt des Auszug stellt Keiler die Unbestreitbarkeit fest. Er entspricht den Tatsachen.

Zum zweiten Punkt werden die verschiedenen Waffengattungen und andere Begrifflichkeiten festgehalten, die an dieser Stelle erwähnt werden. Nachdem ich die Funktion von Drohnen (unbemannte Flugkörper zu Spionagezwecken) erklärte, wurden dazu unter anderem von Geryon und Bahamut auch Beispiele genannt (Atomwaffen -> Nuklearsprengköpfe, biologische Waffen -> Krankheitserreger, Viren etc. sowie chemische Kampfmittel -> Nervengase wie Chlor- oder Senfgas). Horst erläuterte dazu die Atomwaffenschwelle, da die USA vom Einsatz so genannter‚kleinen Atombomben’ sprechen. Nuklearwaffen haben bisher in ihrer Funktion immer eine Schwelle aufrechterhalten. Sie dienen als politisches Druckmittel. Doch sollten sich die USA wirklich für den Wurf eines solchen Sprengkörpers entscheiden, ist diese Schwelle aufgehoben. Daraufhin wies Ttobi auf die deutsche Unterstützung der neuen Resolution hin, nachdem Horst nach der deutschen Position fragte.
Beim dritten Punkt wurde nach der eigentlichen Aussage gefragt. Peter Tan erklärte, dass hier der vollständige Zugang auf alle Einrichtungen verlangt wird. Der Irak argumentiert allerdings, dass dieses gegen die nationale Würde sei. Riff hielt die Unbedeutsamkeit irgendeiner nationalen Würde im Gegensatz zur Weltsicherheit dagegen.

Zum Punkt vier wurde gefragt, wie diese Umfragen aussehen könnten. Dazu meinte Peter Tan, dass man in anderen Ländern Teile der Bevölkerung fragen könnte, was sie vom Irak halten bzw. wie der Irak zu ihnen steht. Ttobi erklärte dazu, dass Zeugen so in Sicherheit gebracht werden könnten und Horst verglich es mit der DDR. Dort hatte man ebenfalls Leute über die Grenze gebracht, um sie zu schützen.
Punkt fünf spricht für sich selbst. Peter Tan erläuterte, diese Vereinbarung gilt, die vorherigen nicht.

Der sechste Punkt wirft auf, wie sich der Irak denn verhalten würde angesichts dieser Anordnung. Dazu meinte Lewi, dass es ihnen egal sei. Peter Tan brachte den Gedanken der Spionage zur Sprache. Sie wären genauso in der Lage Geheimdienstler zu schicken und daher ist es dem Irak nicht egal, erläuterte Horst. Die UNO würde sich damit unterordnen, meinte Wulli. Peter Tan erklärte, dass die UNO eine Sonderstellung benötigt und dass lediglich die USA diesen Punkt durchsetzen wollten und Ttobi stellte fest, dass die Inspekteure auch wirkliche Experten sein sollten und keine nationalen Interessen vertreten dürften. Horst hielt fest, dass keiner aus dem Sicherheitsrat dabei sein müsste.
Yoo meinte zum siebten Punkt, dass dort im Prinzip das gleiche steht wie im Punkt 6. Die Spionage wäre möglich.

Riff kommentierte zu Punkt acht, dass nicht nur der CIA dabei sein könnte, sondern auch militärische Truppen. Peter Tan entgegnet, dass die Inspekteure schon Schutz bräuchten, aber ohne Sicherheitsrat. Dem stimmte Horst zu und er findet es unerhört, dass sich die USA gleichwertig zur UNO stellt. Dabei sprach Ttobi ähnlich wie andere in den vorherigen Punkten den Aspekt der Spionage an.
Wulli erläuterte die Konsequenz des neunten Punktes damit, dass sich der Irak auf einen Angriff einstellen müsste, wenn dieser nicht bald für die Einhaltung der Resolution sorgen würde. Horst griff darauf die Frage wieder auf, warum diese neue Resolution 'scharf' sei. Ttobi erklärte, der Sicherheitsrat könne dadurch ihre eigenen Interessen durchsetzen. "Wie stehen Russland, Frankreich und China zu der Möglichkeit, dass der Irak angegriffen werden würde?", fragte Horst. Michael Knight meinte dazu, dass Russland ein neues Wirtschaftsabkommen mit dem Irak hätte, und Yoo meinte, dass China ebenfalls dagegen wäre. Ttobi meinte dazu, wenn die Regierung unter US-amerikanischen Einflussstünde nach einem Angriff, so werden Russland und China kein Öl bekommen. Horst hielt allerdings dagegen, dass die USA denen schon vom Öl angeboten hätten. Und Frankreich bereden sich mit Deutschland. Ttobi sagte, dass sich Frankreich den USA noch mehr annähern werde, sie wären geopolitischer wichtiger und Frankreich wolle sich auch nicht mehr abgrenzen wie Deutschland. Dazu antwortete Horst, dass Frankreich auch nicht die selben Interessen hätte wie Russland und China. Sie würden sich daher vernünftiger verhalten. Zwischen USA/Großbritannien und China/Russland wird bereits vermittelt.

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Darauf besprachen wir die etwaigen Themen der nächsten Klausur im Dezember. Anstehende Unterrichtshemen waren dabei:

"Weltkulturen contra Coca Cola"
"Islam"
"Nationalismus"
"Migration"
"D - BW - NATO - OSZE - UNO - EU"
"Nord - Süd"
und "Die Bombe".

Nach mehreren sich überschneidenen Vorschlägen von Lewi, Peter Tan, Sternenstaub, Yoo und Ttobi, der sich gegen das Thema "Islam" aussprach, wurde die Auswahl möglicher Klausurthemen auf "Nationalismus", "Migration" und dem neuangeschnittenden Thema "Weltkulturen contra Coca Cola" beschränkt. Zu dem wir just ein Brainstorming mit folgender Fragestellung durchgeführt haben:
Wie deutsch oder wie amerikanisch sind wir?
Fastfood (McDonald's/Burger King), Sponsoring, Pizza, Gyros, Anglizismen, Musik,
Coca Cola, "american way of life", Individualismus, Kino, Extremsport, Shopping-Center ...

Die Frage sei damit gerechtfertigt, dass wir immerhin zwischen 3000 und 5000 Ethnien (Volksgruppen) unterscheiden. Der Einfluss der amerikanischen Kultur auf unsere ist dabei nur ein Beispiel.
Zwei Punkte wurden daraufhin noch erläutert, wobei dem Ergebnis noch "Döner" hinzugefügt wurde. Riff erläuterte, dass Döner in der Türkei weitestgehend unbekannt sei, obwohl dieses meistens als Herkunftsland gälte. Es war die Erfindung eines bereits eingebürgerten Türken aus Berlin. Ähnlich sieht es mit Pizza und Gyros aus. Gyros ist nur in einem kleinen Teil Griechenlands bekannt, während es hier bei jeder griechischen Gastwirtschaft zu bestellen ist. Pizza hat in verschiedenen Regionen der Welt auch andere Dimensionen angenommen. Die Pizza ist in Deutschland als Hauptgericht etabliert, während sie in Italien lediglich als Nachspeise gilt und dem entsprechend wiederum kleiner ist.

Hausaufgabe ist die Einleitung des neuen Themas im Buch (S. 37) durchzulesen und sich auf der darauf folgenden Seite eine, der in der Grafik dargestellten Parteien, auszusuchen, um die möglichen Konflikte zu zwei der anderen Parteien herauszusuchen.


Protokoll Nr. 13 vom 07.11.2002

Thema der UE: Weltkulturen und Coca Cola
Thema der Stunde: Die Beziehungen zw. Kulturen nach Huntington
Bezug: Buch S. 37 - 40
Protokollant/in: yoo

Bevor wir mit dem eigentlichen Thema der Stunde begannen, erläuterten wir 2 Begriffe von Seite 37:  Dabei kamen wir zu dem Schluss, dass "Djihad versus McWorld" den fanatischen religiösen Krieg des Islam gegen die Ausbreitung und Vormachtstellung der USA beschreibt.

Der zweite Begriff „ Nord-Süd-Teilung“ stellt die fundamentalen Unterschiede zwischen der reichen, industriellen Welt des Nordens und dem zurückgebliebenen, retardierenden Süden dar. Als Gründe für die Entwicklung nannten wir die Abschottung des westlichen Welt (des Nordens) zum eigenen Nutzen und die gegenseitige Subventionierung der reichen Wirtschaftsnationen.

Dazu führte Horst an, dass die USA vom freien Handel profitieren, da sie den Markt und seine Gesetze bestimmen können. Außerdem ist Horst angesichts der teuren EU-Beitrittskandidaten (Agrarländer) der Ansicht, dass man insbesondere in Deutschland Mut zum Sparen haben sollte und stimmt dabei mit Herrn Rogowski (BDI) überein.

Nun kamen wir zum eigentlichen Thema der Stunde (s.o.):

Wir begannen mit Japans konfliktträchtiger Beziehung zum Westen. Hierzu wurden folgende Punkte genannt:

-    wirtschaftliche Konkurrenz im Zusammenhang mit Japans Niedergang in den letzten Jahren

-       unterschiedliches Wertebewusstsein, da in Japan im Gegensatz zum Westen die Traditionen hochgehalten werden

-       die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki bzw. der 2. Weltkrieg, wobei dieser Punkt von den meistens als irrelevant angesehen wurde

Zu Japans, ebenfalls als konfliktträchtig eingestuftem Verhältnis zur Orthodoxie (Russland)  konnte nur vermutet werden, dass Russland noch immer japanische Inseln besetzt hält, und zum angeblich guten Verhältnis zum Konfuzianismus wusste niemand etwas zu sagen (evtl. ähnliche Kulturen?).

 

Als nächstes wurden die großen wirtschaftlichen und sozialen Probleme Afrikas angesprochen und als Gründe u.a. die Kolonialherrschaft des Westens genannt.

Dennoch besteht ein relativ gutes Verhältnis zu den ehemaligen Kolonialmächten, da Afrika gerade durch die Missionierungen westlich geprägt wurde und außerdem wirtschaftlich von den Industrienationen abhängig ist.

Wir bekamen den Eindruck einer ungerechten Beziehung, von der nur der Westen profitiert (hat).

Hohes Konfliktpotenzial besteht dagegen in Afrikas Verhältnis zum Islam. Die Religion hat auf der einen Seite schon seit längerem starken Zulauf in der Bevölkerung Nordafrikas, und auf der anderen Seite sind die Regierungen oft keineswegs islamisch geprägt.

Es entstehen Konflikte mit der afrikanischen Tradition, und daraus können unserer Meinung nach Krisen auf dem gesamten Kontinent resultieren.

 

Das Verhältnis des Islams zur Orthodoxie (Russland) ist zweigeteilt. Einerseits leben in Russland zahlreiche Moslems, die den Islam unterstützen und die Russland nicht verlieren will. Andererseits versucht der Staat Religion aus dem alltäglichen Leben zu verdrängen. Als Beispiel wurde die Umfunktionierung von Kirchen/Moscheen zu Museen genannt. Der Unterschied des Stellenwerts der Religion in beiden Kulturen ist groß. Deshalb ist das Verhältnis als konfliktträchtig einzustufen.

Horst fügte zum Thema Tschetschenien hinzu, dass er die einzige Lösung des Problems in der Unabhängigkeit Tschetscheniens sieht. Woraufhin wir zu dem Schluss kamen, dass dies leider unwahrscheinlich ist, da Russland zu große Angst vor Unabhängigkeitsbestrebungen weiterer Gebiete hat.

Des weiteren regte sich Horst über die Gefahr eines Ausgleichs zwischen den USA und Russland auf, bei dem die USA Russlands Tschetschenienkrieg nicht kritisiere und Russland den USA im Gegenzug bei einem möglichen Krieg gegen den Irak freie Hand ließen.

Kaum Beachtung schenkten wir dem Verhältnis zwischen Westen und Islam, da der Konflikt klar auf der Hand liegt. Auf beiden Seiten ist seit dem 11. September ein absolutes Feindbild entstanden, und die kulturellen Unterschiede treten nun noch stärker hervor.

 

 Lateinamerikas Verhältnis zum Westen sahen wir insgesamt als positiv an, was wir uns durch die westliche Prägung in der Kolonialzeit erklärten. Allerdings ist das Verhältnis zur USA angespannt. Für die USA bleibt das jedoch folgenlos, da Südamerika wirtschaftlich abhängig ist.

 

Zum angespannten Verhältnis vom Hinduismus zum Islam nannten wir als Beispiel den Kashmir –Konflikt.

Als kritisch beurteilten wir das Verhältnis zwischen Konfuzianismus und Hinduismus. Beide Zivilisationen sind immer noch sehr traditionsgebunden und haben unterschiedliche Wertvorstellungen. Die Verschiedenheit dieser Kulturen beinhaltet ein großes Konfliktpotenzial. Das boomende China z.B. fühlt sich seit langem vom ebenfalls aufstrebenden Hinduismus bedrängt.

Ähnlich sahen wir das schwierige Verhältnis zum Westen, wobei wir hier die USA als einzige Weltmacht als Beispiel nahmen. Sie könnte in China einen zukünftigen Konkurrenten und somit eine Bedrohung sehen, zumal China schon seit längerem Atomwaffen besitzt.

Unterstützt durch die gemeinsame Vergangenheit sahen wir im Verhältnis Russlands zum Konfuzianismus kein Gefahrenpotenzial.

 

Nachdem wir  die Verhältnisse zwischen den Kulturen nach der Theorie Huntingtons untersucht hatten, beschäftigten wir uns nun konkret mit deren Bewertung. Hierzu mahnte Horst, Huntingtons Theorie auch als solche zu begreifen und nicht vorschnell das Aufstellen an sich zu verurteilen.

Zusammenfassend kamen wir zu dem Schluss, dass die Theorie eine mögliche ist, letztlich aber zu viele Punkte unbeachtet lässt. Wir waren uns einig, dass Huntington zu sehr verallgemeinert und die fundamentalen Unterschiede in den einzelnen Kulturen vernachlässigt. Es ist zu einseitig, die politische Entwicklung auf 8 kulturelle Stereotypen zu beschränken.

Abschließend fragte Horst nach fundamentalen Unterschieden zwischen den Kreuzzügen und dem Djihad. Hierzu führten wir die  breite Unterstützung der gesamten Religion des Christentums auf der einen Seite und die kleine fanatisch-religiöse Gruppe (Al’Quaida) auf der anderen Seite an.


Protokoll Nr. 14 vom 07.11.2002

Thema der UE: Weltkulturen und Coca Cola
Thema der Stunde: Huntington II / Psychologische Kriegsmotive
Bezug: Buch S. 37 - 40; 49ff
Protokollant/in: Ttobi

Nach Verlesung des Protokolls vom 07. November 02 wendeten wir uns der Hausaufgabe zu. Zu erläutern war die Kritik des Journalisten C. Bertram an S. Huntingtons Theorien (S. 40). Lewi und Speedy lasen vor. Nach kurzer Diskussion hielten wir 3 Punkte fest:

Bertram behauptet,

        -         Huntington schüre den Hass auf alles, was der eigenen Kultur fremd ist.

       -         Kulturen beeinflussten Menschen, riefen aber keine Kriege hervor.

       -         Kriege entstünden nicht durch kulturelle Differenzen, sondern vielmehr durch mangelnde tragfähige Institutionen.

Horst stellte darauf hin die Frage, was denn – ausgehend von C. Bertrams Sichtweise – die Ursache von Kriegen sei. Wulli bemerkte hierzu, dass es in Afrika viele Bürgerkriege gäbe und eine ordnende Hand fehle, es sei keine afrikanische Gemeinschaft erkennbar. Dieses spräche für Bertrams Ansatz. Ttobi fügte an, dass Afrika Samuel Huntingtons Thesen widerlegte, da auf dem Kontinent überhaupt keine gemeinsame Kultur herrsche.

Peter Tan war der Ansicht, dass Kulturdifferenzen durchaus Ursache für Krieg sein könne, es aber nicht möglich sei, die Welt auf 8 Kulturkreise zu beschränken. Riff ergänzte, dass ebenfalls wirtschaftliche und territoriale Interessen Ursachen für Kriege sein können und nannte das Beispiel USA. Ttobi kritisierte C. Bertram und sagte, dass Institutionen kein Allheilmittel gegen den Krieg seien, Lewi entgegnete, dass durch Institutionen Hemmschwellen aufgebaut würden, es bestehe die Möglichkeit zur Konfliktlösung. Peter Tan unterstützte dies und brachte das Beispiel Europa. In einem kurzen Exkurs erläuterte Horst, dass Europa in den letzten 70 Jahren eine gewisse Reife erlangt habe, die ein gutes Kooperieren in der EU ermögliche.

Anschließend warf er die Frage auf, ob ein Krieg innerhalb der EU möglich sei. Peter Tan hielt dieses nur für begrenzt möglich. Horst versuchte seine These mit dem Argument zu begründen, dass bei Fußballspielen zwischen den Niederlanden und Deutschland regelmäßig Ausschreitungen vorkämen. Die Schlussfolgerung, die könne zu Kriegen führen, wird von der Klasse geschlossen abgeschmettert. Wir stellen fest, dass die EU als gelungenes Beispiel für eine stabile Institution mit Zukunft steht.

In der 2. Stunde beschäftigen wir uns mit 3 Motiven für Kriege:

        -         psychologische Motive (kulturelle Differenzen)

        -         Macht

        -         Wirtschaftliche und territoriale Interessen

Für den ersten Punkt finden sich zahlreiche Beispiele wie der Nordirlandkonflikt, für den letzten sehen wir den Einmarsch des Iraks in Kuwait vor gut 10 Jahren. Die Berechtigung des mittleren Punktes zweifelt Ttobi an, schließlich sei Machtvergrößerung immer an territoriale und wirtschaftliche Interessen gebunden. Horst nennt als zweites in „Macht“ ein psychologisches Phänomen der Männer, als Beispiel hierfür nennt Peter Tan Hitler.

Im Anschluss lesen wir den Text auf S. 49, „Bulldoggen und Rote Teufel“, der von Gruppendynamik und der Beilegung von Gruppenfehden handelt. Jugendliche in einem Ferienlager wurden aufgeteilt, jede der zwei entstandenen Gruppen wuchs zusammen und entwickelte Antipathie gegen die andere. Diese Spaltung konnte durch gemeinsame Aktivitäten behoben werden.

Die hieraus resultierende Frage lautete, ob die Erkenntnisse aus dem Versuch auf Staaten anwendbar sei. Ttobi vertrat die Meinung, dies sei zum Teil möglich, die Differenzen zwischen Staaten allerdings größer als in einem Ferienlager. Peter Tan wies auf den Unterschied zwischen 12-jährigen Kindern und Staaten mit großer Geschichte hin. Riff zeigte anhand des Beispiels Hochwasser, dass eine gemeinsame Aufgabe Staaten verbinden könne. Yoo wies auf die räumliche Trennung von Staaten hin, Ttobi brachte den Krieg gegen einen gemeinsamen Feind als weiteres Beispiel für die Verbindungsmöglichkeit.

Insgesamt waren wir der Meinung, dass die Erkenntnisse nur bedingt anwendbar sind, da die Ausgangssituationen sich nur teilweise vergleiche lassen.

Danach erläuterten wir die Begriffe nationalistisch und patriotisch. Patriotisch ist jemand, der Stolz auf sein Land ist, wogegen nationalistisch eine Übersteigerung des Ersteren ist.  Beispiele für „gesunden“ Nationalstolz und Patriotismus sind Frankreich, Großbritannien oder Italien. Lewi behauptete, dass ein gewisser Nationalstolz notwendig sei, um sein Vaterland vor feindlichen Übergriffen zu schützen. Außerdem verstärke ein patriotisches Gefühl das Interesse für die Angelegenheiten seines Staates – und damit für Politik. Sternenstaub, Yoo und andere widersprachen. Für sie ist ein Nationalgefühl unnötig.

Horst stellte die Frage auf, ob es uns stören würde, wenn wir Niederländer wären. Sternenstaub, Yoo und Ttobi verneinten dies. Peter Tan und Kaddi waren anderer Meinung. Maeglin vertrat die Ansicht, dass kulturelle Unterschiede zwischen Staaten oft zu groß seien und Auswanderer oftmals wieder in ihr Heimatland zurückkehrten. Yoo widersprach dem.

Anschließend wurde die These aufgestellt, das Nationalgefühl könne mit dem  Selbstbewusstsein eines Staates verglichen werden. Peter Tan und Wulli bestätigten dieses und brachten als Beispiel die Vergleiche Deutschland - USA und Frankreich – Deutschland. Sternenstaub war der Meinung, dass selbstbewusste Staaten nicht offener gegenüber anderen Kulturen seien, Yoo bemerkte, es könnte nicht im Interesse des Einzelnen liegen, sein Selbstwertgefühl auf einen Staat zu übertragen. Ein individualistisches Leben in einer freien Welt sei viel wichtiger, zu dem eine realistische Betrachtung von Problemen in der heutigen Zeit viel sinnvoller als eine nationalistische. Ttobi ergänzte, es müsse Auftrag der EU sein, objektiv zu entscheiden und nicht den nationalen Interessen nachzugeben. Horst entgegnete, alle Staaten besäßen das Recht, ihre Meinung zu vertreten. Yoo meinte hierzu, die Nationalstaaten dürften es nicht darauf anlegen, ihre eigenen Interessen um jeden Preis durchzusetzen. Hier endete unsere Diskussion für diese Stunde.


Protokoll Nr. 15 vom 30.01.2003

Thema der UE: Migration
Thema der Stunde: Push & Pull - Faktoren / Bekämpfung des Weltproblems Migration
Bezug: Buch S. 54f, 59
Protokollant/in: Wulli
 

Nach Lesen des Einführungstextes zum Thema Migration (S. 54f. ) "Weltproblem Migration - Menschen auf der Flucht"  wurden kurz die wichtigsten genannten Punkte aus dem Text zusammengefasst.

Diese waren :

  •    Über das Bevölkerungswachstum in der Welt kann gesagt werden, dass ...
   ... sich die Weltbevölkerung jährlich um 2 % wächst.
   ... sich die Bevölkerung in der Dritten Welt in 35 Jahren verdoppelt hat.
 
=> An diesen Zahlen sieht man das die Migration auch in Zukunft ein großes Problem sein wird.
 
 
  •  Die Flüchtlinge lassen sich in vier verschiedene Kategorien einteilen :
1. Umweltflüchtlinge : Flüchtlinge, die auf Grund der Wetterbedingungen fliehen müssen ( Erosion/ Dürren etc. )
2. Armutsflüchtlinge
3. Wirtschaftsflüchtlinge : Flüchtlinge, die auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage fliehen müssen   (Arbeitslosigkeit/ Hungerlöhne etc. )
4. Konventionsflüchtlinge : Flüchtlinge, die auf Grund ethnischer, politischer oder religiöser Günde fliehen müssen  ( Genfer Konvention )
  •    Es gibt :
Push - Faktoren
Pull - Faktoren
Gründe, die Leute bewegen ihr Land zu verlassen. 
z. B. : Krieg, schlechte Wirtschaft
Gründe, die Leute veranlassen in ein bestimmtes Land zu kommen.
z. B. : Reichtum, Arbeit

=> Separat hierzu wurde von Horst die Bedeutung des Fernsehens angesprochen, das durch die Darstellung des unbekümmerten Alltags in den Pull - Ländern ( siehe Daily - Soaps ) den Wunsch der Leute in der Dritten Welt verstärkt und antreibt ihr Land zu verlassen.
 
  Nun wurden zwei unterschiedliche Aufgaben zu dem Text auf Seite 59 " Strategien gegen das Weltproblem Migration " von P. J. Opitz gestellt, die der Kurs in Gruppenarbeit erarbeiten sollte. Die Aufgaben lauteten wie folgt :

1. Welche Punkte zur Bekämpfung des Weltproblemes Migration werden genannt und was bedeuten sie ?
2. In welchen Bereichen/ Gebieten werden diese angesprochenen Punkte angewandt ?

  Nach einer Arbeitsphase wurden Beispiele aus dem Text ausgewählt und nach folgenden Bereichen geordnet.
 

                 1. Wirtschaftspolitik
                 2. Innenpolitik
                 3. Außenpolitik
                 4. Sicherheitspolitik
 
 

1. Wirtschaftspolitik

  • Aufträge und Investitionen ins Ausland bringen
z. B. : Zweigstellen/ Beschäftigung regionaler( ansässiger ) Unternehmen
Dadurch würden Arbeitsplätze geschaffen werden
Konkrete Beispiele : VW in Mexico, Lisega in China u. Südamerika

Zum VW - Beispiel wurde dann noch angemerkt, dass der Käfer wie er in Mexico produziert wird für den europäischen Markt vollkommen uninteressant sei
und auch dies ein Grund sei warum er gerade dort produziert werde.

  • Eine Öffnung der Märkte
als Vorausetzung : Wegfall der Subventionen,  Gleichbehandlung aller Handelspartner (  Aufschläge auf Einfuhrzölle etc. ),

Konkrete Beispiele : EU - Zölle auf Bananen ( EU - Banane )

Blick auf Deutschland : Auch hier ist keine Veränderung zu erkennen, da immer bei konkreten Vorstößen der Regierung die betroffenen Gruppen dagegen sind ( z. B. : Schiffsbau )
 

2. Innenpolitik

  • gezielte Familienplanungspolitik
z. B. : Kampagnen der Bevölkerungssituation entsprechend starten ( Pro- / Contra- Familie )

Konkrete Beispiele : Familienpolitik in China/ AIDS - Kampagne in Afrika

Hierzu wurde erwähnt, dass das Programm in China Erfolg hat ( 1,3 Kinder pro Familie)
der aber im Kontrast zu einem ähnlichen Programm in Indien stehe, wo es am Widerstand der moslemischen Bevölkerung scheiterte.

Blick auf Deutschland : Hier sollen die Familien gefördert werden, durch zum Beispiel eine Erhöhung des Kindergeldes
=> effektiv werden die Familien in Deutschland aber immer noch bestraft (Steuern, etc.)
 
 

3. Außenpolitik

  • Durchsetzung einer friedlichen Austragung zwischen Staaten
=> Verminderung der Kriege durch internationale (supernationale) Organisationen
z. B. : Bürgerkriege in Afrika

Konkrete Beispiele : EU für eine supernationale Organisation

Als Beispiele für außenpolitische Maßnahmen wurden zum Einen die EU - Osterweiterng  genannt, die zur Stabilisierung von Ost - Europa beiträgt,
durch die Aufnahme der Staaten.
Außerdem wurde noch die die jetzige Verhandlungspolitik der EU im Nahen Osten und im Irak - Konflikt erwähnt.
Als anderes internationales Beispiel wurde die frühere Außenpolitik der USA genannt ( Pendel - Politik )
 
 

4. Sicherheitspolitik

  • ähnlich dem Punkt Außenpolitik
Konkrete Beispiele : geplante Schaffung der EVG (1954)

EVG: Europäische-Verteidigungs-Gemeinschaft
zur Stabilisierung Europas und der westlichen Welt gegenüber des Sozialismus ( wurde 1954 von der französischen Nationalversammlung abgelehnt )

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AKtuell: Wiederaufbau Afghanistans

Deutschland und die Niederlande übernehmen die Führung beim Wiederaufbau Afghanistans nach dem Krieg .

Zum Abschluss der Stunde wurde im Kurs noch über die Schaffung einer EU - Armee in etwa 20 Jahren spekuliert
Diese Armee würde der EU in der Außenpolitik ein noch gefestigteres Auftreten verleihen.
 


Protokoll Nr. 16 vom 28. u. 30. 01..2003

Thema der UE: EXKURS : Der Elysée-Vertrag von 1963 (Der deutsch- französische Vertrag wurde am 22.01.2003 40 Jahre alt.)
Thema der Stunde:
Zur Geschichte des deutsch- französischen Vertrags
Bezug: AKTUELLE POLITIK
Protokollantin: Kitty

Am 22. Januar 1963 wurde der deutsch- französische Vertrag von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer in Versailles unterzeichnet und somit die Freundschaft zwischen den beiden Staaten besiegelt.

Anlässlich des nun vierzigjährigen Jubiläums betrachteten wir die deutsch- französischen Beziehungen etwas näher, indem wir Kurzreferate zu bestimmten Abschnitten der Geschichte vorbereiteten und sie in der Doppelstunde vom 28.01 vortrugen.


Horst begann, da es leider für den ersten Teil keinen anderen Referenten gab, ganz am Anfang im Jahre 845, als das Reich von Karl dem Großen in drei Teile zerfiel: es entstand ein Gebiet um Deutschland, eines um Frankreich und ein Gebiet, dass die BeNeLux- Staaten, sowie das Elsaß Gebiet und Teile Italiens umfasste. Horst sorgte somit für die Einleitung.


Dann machte K.I.T.T. weiter, die sich vor allem über das Gebiet Elsass- Lothringen informiert hatte, da grade diese Region eine große Rolle in der Entwicklung des deutsch- französischen Verhältnisses spielte. Nach dem dreißigjährigem Krieg gehörte dieses Gebiet zwar zu Deutschland, doch die Franzosen fielen dort immer wieder ein und eroberten es schließlich 1681. Somit wurde Lothringen französisch. Durch die französische Revolution 1789 und das napoleonische Kaiserreich wurde das Gebiet vorerst fest mit Frankreich verschmolzen. Im Jahre 1870/ 71 folgte jedoch der deutsch- französische Krieg, der damit endete, dass die Franzosen kapitulierten und Lothringen verließen.


Mit diesem Krieg beschäftigte sich Riff intensiver. Am 01.03.1871 zogen die Deutschen in Paris ein. Es folgte die Kaiserproklamation von Wilhelm I., die am 18.01.1871 in Versailles stattfand und eine bewusste Demütigung der Franzosen war .


Dann folgte Maeglin, die über den Versailler Vertrag referierte, der am 28.06.1919 unterzeichnet wurde. In diesem Vertrag, der heftige Proteste auslöste, beschlossen die Siegermächte des ersten Weltkrieges unter anderem, dass Deutschland einige Rheingebiete abgeben musste, die Entwaffnung Deutschlands und sie verboten Deutschland und Österreich sich zusammen zu schließen. Außerdem wurde die "Alleinschuld" Deutschlands am Krieg festgelegt.

Horst entgegnete, dass dieses sogenannte "Schanddiktat" sehr hart war und dass man so auch keine Verlierer des Krieges behandeln dürfe. (Heute allgemeine politische Auffassung.)

Danach verglich er das Europa der Dreißger Jahre mit dem heutigen Europa und stellte fest, dass heute eine völlig andere Situation als damals herrsche, da wir in einem ausgewogenen Europa lebten, in dem Meinungsverschiedenheiten von Staaten toleriert oder gegebenenfalls durch bestimmte Institutionen geklärt werden würden.

Nun berichtete Peter Tan von der Entwicklung des Verhältnisses im Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Angriff der Deutschen auf Polen erklärten Groß Britannien und Frankreich Deutschland den Krieg und am 10.05.1940 griffen die Deutschen Frankreich an. Sie drangen immer weiter vor und eroberten auch Paris. Am 22.06.1940 kam es zum Waffenstillstand zwischen dem eroberten Frankreich und Deutschland. Doch die Alliierten konnten Frankreich im Juni 1940 durch ihre Invasionstruppen befreien.


Nun stellten wir uns die Frage, warum Frankreich beim Potsdamer Abkommen am 02.August 1945 als Sieger galt. Auf diese Frage wusste jedoch auch Horst keine genaue Antwort. Wir ließen diese Frage also relativ offen und redeten kurz über die Inhalte des Potsdamer Abkommens.

Es beinhaltete unter anderem die „Vier Mächte Verantwortung“, was die Aufteilung Deutschlands in Sektoren bedeutet. Wir stellten fest, dass Frankreich trotz der eigentlichen Niederlage ein Viertel von Berlin, sowie einen weiteren Sektor im Nord- Westen Deutschlands kontrollierte; also gegenüber den anderen Siegermächten kaum benachteiligt wurde.


Nun fuhr Bahamut fort. Er referierte über das Verhalten der Franzosen in ihrem Sektor und untersuchte auch den Vorwurf, dass dieses Gebiet als Ausbeutungszone genutzt wurde. Dabei fand er heraus, dass deutsche Ressourcen als Wiederaufbauhilfe, bzw. Wiedergutmachung nach Frankreich gebracht wurden (dies nennt man auch „Nutzungspolitik“).

Es wurde in den Sektoren außerdem auch auf eine Eingliederung Deutschlands in den Staatenbund hingearbeitet (als eine Art Sicherheitskonzept). Außerdem fügte er an, dass die Franzosen die deutschen Schulen und Universitäten schon 1945 wieder öffneten.

Bahamut fügte hinzu, dass die Nutzungspolitik angeblich überwogen haben soll, wobei Horst anmerkt, dass andere Staaten, vor allem Russland, mehr Demontage betrieben haben als Frankreich.


Horst merkt an, dass die Eingliederung Deutschlands in den Staatenbund, und somit in den Westen, auch aufgrund des Kalten Krieges vollzogen wurde. Was natürlich zum Ende der Demontage in Deutschland führte.


Nun folgte Wulli, der sich mit der Montanunion beschäftigte, die am 09. Mai 1950 unterschrieben wurde. Mit der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde ein weiterer Grundstein für die Zusammenarbeit von Deutschland und Frankreich gelegt.


Der Kurs zog den einheitlichen Schluss, dass der Elysée- Vertrag ein enormes Werk war.


Protokoll Nr. 17 vom 06.02.2003

Thema der UE: EXKURS: Aktuelle Politik
Thema der Stunde:
Wahlergebnisse in Niedersachsen und Hessen / Irak Konflikt
Bezug: -
Protokollantin: K.I.T.T.

Zu Beginn der Stunde wurden die Ergebnisse der Landtagswahlen in Niedersachen und Hessen wiederholt.

Landtagswahl in Niedersachen 2003

Ergebnis:

SPD        33,4 %   Verlust von 14,5 %

CDU       48,3%    Gewinn von 12,4 %

Grüne     7,6 %     Gewinn 0,6 %

FDP        8,1 %     Gewinn 3,2 %

Sonstige 2,6 %     Verlust 1,7%

Landtagswahl in Hessen 2003

Ergebnis:

SPD      29,1 %   Verlust 10,3 %

CDU     48,8 %    Gewinn 5,4 %

Grüne    10,3 %   Gewinn 2,9 %

FDP       7,9 %     Gewinn 2,8 %

Sonstige 4,1 %     Verlust 0,8 %

Auswertung der Ergebnisse:

-         SPD schlechtes Wahlergebnis seit dem Krieg

-         Wechselstimmung: Wechsel von der Regierung rot/grün zu schwarz/gelb

Unzufriedenheit mit Schröder

-         FDP war seit zwei Legislaturperioden nicht mehr im Landtag vertreten.

Gründe für den Wiedereintritt:

-         Erdrutsch der SPD

-         Zweitstimmenkampagne, d.h. CDU brauch einen Koalitionspartner, sodass viele Wähler ihre Zweitstimme der FDP gaben

-         Wahl der FDP um eine absolute Mehrheit der SPD zu verhindern, rot/grün sollte nicht mehr Stimmen haben.

Fazit: Das Wahlergebnis ist bundespolitisch gestimmt..

Es beginnt eine Gesprächsrunde mit der Frage, welche Auswirkungen diese Wahlergebnisse für uns haben...Wulli ist der Meinung, dass die Wahlergebnisse keine bzw. kaum Konsequenzen für uns haben wird, außer dass der nächste Bundespräsident von der CDU ist. Peter Tan fügt hinzu, dass der erste Minister aus diesem Wahlkreis, also aus unser Region stammt und dies eventuell positive Auswirkungen für die ländliche Region haben wird.

Ein neues Thema und somit eine neue Gesprächsrunde entsteht auf die Frage nach dem Sicherheitsrat, der am 05.02.2003 zusammen kam.

Steinmetz beginnt zu erzählen, dass Außenminister Powel  dem Sicherheitsrat angebliche Beweise für das Vorhandensein atomarer bzw. chemischer Waffen im Irak vorgelegt hat. Yoo fügt hinzu, dass er dies tut um die anderen Länder an der Teilnahme zum Krieg zu überzeugen und weiterhin auch Frankreich überzeugen will nicht ihr Veto gegen den Krieg einzusetzen. Doch viele Länder neigen dazu, die Mission der Waffeninspekteure zu verlängern. Horst bringt ein Zitat Powels: „Wenn die UNO sich nicht für den Krieg entscheiden wird, wird die UNO bedeutungslos werden.“ Wulli erklärt, dass wenn sich der Sicherheitsrat teilweise gegen den Krieg entscheiden wird, wird sich die USA darüber hinwegsetzen werden und sagen der UNO im Prinzip, dass sie keine andere Wahl haben, als dem Krieg zuzustimmen. Ttobi stimmt dem zu und nennt die Sache klare Erpressung. Horst fügt hinzu, dass die UNO die größte bzw. höchste Macht der Welt ist, die USA aber fähig sind im Alleingang zu handeln. Doch die Rechtfertigung eines Präventivschlages sei nicht gegeben.

Präventivschlag

-         ist ein Angriffskrieg, basiert häufig nur auf Vermutungen und dient zur Vorbeugung.

Horst fragt nach der Haltung der Bundesrepublik und nach einer Bewertung dieser.

Yoo sagt, dass es heißt durch das Verhalten der BRD sei die Drohkulisse eingeschränkt und Saddam würde gestärkt. Yoo stimmt diesem aber nicht zu. Horst fragt, was man tun müsste, speziell im Sicherheitsrat. Speedy ist generell gegen den Krieg, aber der Ansicht, dass es ohne Krieg nicht geht, da sie nicht daran glaubt, dass die Waffen im Irak verschwinden werden. Peter Tan ist der Meinung, dass alles so bleiben wird wie es zur Zeit ist und es trotz Unsicherheit über das Bestehen von Waffen im Irak nicht zum Krieg kommen wird. Riffs Ansicht nach sollten die Inspektoren mehr Zeit bekommen, während dessen sollte man abwarten und im Falle der Auffindungen von Waffen die Strandorte gezielt sprengen. Ttobi stimmt zu. Weiterhin ist er der Meinung, dass die Bevölkerung gar nicht mehr so hinter Saddam steht wie es scheint und er nicht fähig wäre eine große Armee vorzuweisen. Wulli kann dem nicht zustimmen und ist vom Gegenteil überzeugt und das Land kann z.B. viele Selbstmordattentäter aufweisen. Ttobi fügt noch hinzu, dass die Ostländer, welchen den USA zustimmen gerade in die Nato eingetreten sind oder eintreten wollen und daher ihre Zustimmung nicht verwunderlich ist. Yoo erklärt, dass Rumsfeld versucht Länder auseinander zu reißen, da er z.B. in seiner Frankreich nicht erwähnt hat.

Horst verweist auf die Seiten 60-61 im Buch: Atomwaffensperrvertrag

Yoo: Die Atombombe ist eine politische Waffe. Sie soll nicht eingesetzt werden, sondern zur Abschreckung dienen. Eine taktische Waffe hingegen aber kleine Ziele angreifen.

Horst: Durch de taktische Waffe wurde das Konzept der politischen Waffe aufgelöst.

Verweisung auf Seite 103

Peter Tan erklärt den Begriff der OSZE: Organisation für Sicherheit in Zusammenarbeit in Europa.

Horst verweist auf Seite 110    Nord und Südkonflikt.

Begriffe der Welten:

1. Welt:      Hochentwickelte Länder (EU, USA etc.)

2. Welt:      Randstaaten, wirtschaftlich nicht so stark wie die 1.Welt

3. Welt:       arme Länder, jedoch Erdöl etc. vorhanden

4. Welt:       keine Industrie, keine Rohstoffe

Verweisung auf Seite 120      

Theorien für Unterentwicklung mancher Länder

I.                    exogen, von außen herangeführt (z.B. Kolonisation in der Vergangenheit)

II.                 endogen, von innen  (z.B. Landschaft, Vegetation)


Protokoll Nr. 18 vom 11.02.2003

Thema der UE: Der Nord-Süd Konflikt
Thema der Stunde:
Humanitäre Intervention
Bezug: Ab S. 110
Protokollant: Riff

Nachdem Lewi den Begriff „Humanitäre Intervention“ (militärisches Eingreifen eines Staates in die Machenschaften eines anderen zur Beendigung von Menschenrechtsverletzungen undÄhnlichem) definierte, stellte Horst die Frage ob die UNO intervenieren sollte wenn ein Staatinternationale Förderungen erhält, diese aber in Waffenprogramme investiert.Ttobi beneinte diese Frage, da er der Meinung ist, dass einer Intervention trifftige Gründewie beweisbare Grundrechtsverletzungen zu Grunde liegen sollten.Hieraufhin fragte Horst wie man sich Nord-Korea gegenüber verhalten solle, wobei Peter Tanergänzte, dass Nord-Korea erst kürzlich denn USA militärisch drohte.Ttobi meinte hierzu, dass das Atomwaffenprogramm Nord-Koreas keine Einschränkung derMenschenrechte darstelle und darum einer anderen Lösung bedarf. Des Weiteren fügte er hinzu, dass man ein ärmeres Land mit geringen Reserven an Nahrung erst einmal finanziell unterstützen sollte. Das Aussenden von militärischen Einheiten sollte beispielsweise erst bei der Unterdrückung eines Volkes oder von Minderheiten erfolgen.

Peter Tan meinte, dass das Zerstören der Infrastruktur eines Staates wohl kaum einem hungernden Volke dienlich seie und er lehnte damit einen militärischen Einsatz in einem solchen Land ab.Daraufhin fragte Horst wie es beim Kosovo-Konflikt verlief. Ttobi antwortete, dass es zu einem Militäreinsatz kam, da in dieser Region die dort lebenden Albaner unterdrückt wurden.Peter Tan ergänzte, dass die UNO den Angriff auf den Kosovo nicht genehmigt hatte, die NATO es dennoch tat. Horst fügte hinzu, dass die UNO den Angiff  im Nachhinein bewilligte und das diese Situation erstmalig aufgetreten ist. Dann stellte er sich und dem Kurs die Frage ob eine Intervention in Nord-Korea berechtigt und effektiv sei (siehe hierzu die Aussage Peter Tansbezüglich der Zerstörung der Infrastrukur eines Staates).Ohne eine Beeinflußung des Kurses zu beabsichtigen äußerte Horst seine Meinung zur Situation in Tschetschenien. Man solle hier intervenieren, da dort eindeutig gegen dieGrundrechte verstoßen würde. Peter Tan meinte, dass man erst eine diplomatische Lösungfinden solle, woraufhin Wulli einwarf, dass man das Resultat solcher Verhandlungen eh schon kenne. Yoo äußerte die Vermutung, dass von Seiten einiger Staaten wie Deutschlandmomentan keine Aktion zu erwarten sei, um Russland in hinblick auf die Situation im Irak milde zu stimmen. Horst erklärte daraufhin, dass es eine Organistion gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen muss/müsste, nämlich die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa). Diese wurde allerdings vergangenen September von einer Mitsprache durch Russland verwiesen.


Protokoll Nr. 19 vom 13.02.2003 und 18.02.2003

Thema der UE: Der Nord-Süd Konflikt
Thema der Stunde:
Indikatoren der Unterentwicklung
Bezug: S. 125/126
Protokollant/in: Kaddi

In den insgesamt drei Unterrichtsstunden haben wir uns mit dem Text „Indikatoren der Unterentwicklung“ im Buch auf den Seiten 125 und 126 beschäftigt. Der Text ist in 13 Punkte aufgeteilt die wir besprochen und erklärt haben. Im folgenden Teil werden die Ergebnisse daraus kurz zusammen gefasst:

  1. Unterentwickelte Länder haben eine geringe Produktivität (Werte schaffen, Ergiebigkeit), das heißt sie haben niedriges Volkseinkommen.
  2. In vielen Ländern steigt die Produktivität, jedoch auch die Bevölkerung. Dadurch sinkt die Durchschnittsproduktivität wieder. Um eine gut florierende Wirtschaft zu erhalten, müsste die Bevölkerungszahl gesenkt werden. In China wird dies versucht, indem die Anzahl der erlaubten Kinder pro Familie auf 1 reduziert ist. In vielen Ländern werden Kinder allerdings als eine Art Rentenversicherung gesehen. Kinder sind gute Arbeiter und versorgen ihre Eltern.
  3. In den unterentwickelten Ländern gibt es sehr viele arme Menschen, die von nur einer minimalen Anzahl reicher Menschen ausgenutzt werden. Dies sieht man an der sich ändernden Landwirtschaft. Es gibt immer weniger kleine Höfe, da diese durch große Plantagen ersetzt werden Solche Ungerechtigkeiten können Revolutionen wie z.b. in Kuba hervorrufen.
  4. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet im primären Sektor. Darunter versteht man Landwirtschaft, Viehzucht, Forstwirtschaft und Fischerei. Der sekundäre Sektor (Industrie) und der Tertiäre Sektor (Dienstleistung) sind eher unbedeutend.

Horst stellte hierzu die Frage, ob man etwas ändern muss, wenn nur der erste Sektor vertreten ist. Die Antwort lautete: Ja, wenn die Bevölkerung nicht versorgt ist.

  1. Im Punkt 5 ging es um die Wörter Latifundium und Minifundium. Beim Latifundium ist der Grundbesitz zu groß und dadurch wird der Boden nicht optimal genutzt. Das Land liegt brach, da Maschinen und Kapital fehlen. Ein Minifundium ist dementsprechend das Gegenteil. Die Fläche ist zu klein um Gewinn zu ermöglichen. Das Land liegt nie brach.
  2. In Bezug zu Punkt 5: der Boden ist nicht ertragreich, da er zu viel oder zu wenig genutzt wird.
  3. Die Menschen sind nicht bestrebt Kapital zu vermehren. Viele Unternehmer haben dazu auch ein zu geringes wirtschaftliches Wissen und  wollen ebenfalls kein Risiko eingehen. Um Kapital zu vermehren müssten sich die Unternehmer an  den Markt anpassen.
  4. Da die Gesundheitsverhältnisse schlecht sind, ist auch die Lebenserwartung niedrig.
  5. Da ein schlechter Bildungsstand herrscht, gibt es wenig ausgebildete Facharbeiter. Diese wären aber für eine gute Wirtschaft erforderlich. Hinzu kommt, dass in diesen Ländern eine Art vorkapitalistisches Verhalten zu finden ist, in denen genaue Zeiteinhaltung scheinbar nicht nötig ist.
  6. Viele Länder befinden sich in einem Teufelskreis der Armut. Die Menschen sind oft krank und können so nicht arbeiten. Da sie auch kein Geld haben um eine Ausbildung zu finanzieren sind ihnen viele Berufe nicht zugänglich.
  7. keine Angaben im Buch
  8. Horst stellte die Frage, auf welchen der drei Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital) man verzichten könnte. Hierzu gab es allerdings differenzierte Antworten, die durch teilweise amüsante Beispiele veranschaulicht wurden. Beispiel: Beeren Sammeln im Wald oder Wegweiser auf dem Markt. Schließlich konnten wir uns schließlich darauf einigen, dass Kapital nur vervielfältigt und somit nicht dringend notwendig ist.
  9. Der letzte Punkt kritisiert die monokulturelle Abhängigkeit der unterentwickelten Länder, die zum Teil nur Kakao oder Kaffee exportieren. Dabei wurden Kuba in Sachen Zuckerrohr und Afghanistan in Sachen Kokain genannt.

Protokoll Nr. 20 vom 18.02.2003

Thema der UE: Migration / Nord-Süd
Thema der Stunde: Eine-Welt-Politik

Bezug: CD-ROM (s. u.) sowie S. 165ff
Protokollant: Peter Tan

Zu Beginn wurde die Hausaufgabe, die Durcharbeitung der Seiten 159-161 im Buch, besprochen. In dem Text geht es darum, dass die Entwicklungsländer durch die schlechten Terms of Trade, die Verhältnisse, in denen mit den Industrieländern gehandelt wird, wirtschaftlich zurückgeworfen werden. Die schlechten Terms of Trade haben ihre Ursache darin, dass die Entwicklungsländer auf die Industriegüter aus der Ersten Welt angewiesen sind, selbst aber nur Rohstoffe liefern können. Dadurch sind sie Preisschwankungen durch Dürrekatastrophen o.ä. voll ausgesetzt.

Deshalb hat man es sich zum Ziel gesetzt, eine Neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen. Deshalb wurde auf der Welthandelskonferenz UNCTAD IV 1976 das "Integrierte Rohstoffprogramm" entwickelt, um die Exporterlöse der Entwicklungsländer zu stabilisieren und zu steigern.

Das Programm sieht vor, dass ein international finanzierter Fonds Rohstoffe in Zeiten des Überflusses aufkauft, um den Preis zu stützen, und diese dann in Zeiten der Knappheit in den Markt einzubringen, um so den Preis zu senken und die Nachfrage zu befriedigen. Dies ist allerdings nur mit lange lagerbaren Rohstoffen möglich. Eine zweite Aufgabe des Fonds würde sein, die Infrastruktur der Entwicklungsländer zu stärken und so zu mehr Wachstum beizutragen.

Solche Bestrebungen einer Neuen Weltwirtschaftsordnung hatten allerdings nur mäßigen Erfolg. Mitte der neunziger Jahre funktionierte nur noch das Kautschukabkommen, erst 1995 wurde wieder ein Kaffeeabkommen begründet, nachdem sein Vorgänger bereits 1989 gescheitert war.

Da die Bemühungen der Regierungen also fehlgeschlagen waren, bildete sich nun unter der Schirmherrschaft von NGO´s die Vereinigung TransFair, die durch faire Preise einzelne Bauern unterstützt, was sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, nicht aber die Lösung der großen Strukturprobleme zwischen Nord und Süd.

Ein weiterer Lösungsansatz wurde mit der Dissoziation und autozentrierter Entwicklung ins Gespräch gebracht. Dabei ist vorgesehen, dass der Markt der Entwicklungsländer vorübergehend von dem der Industrieländer abgekoppelt wird. Während dabei zuerst an die Eigenentwicklung jedes einzelnen Landes gedacht war, ist die heute vorherrschende Meinung, ähnlich entwickelte Länder sollten untereinander Handel betreiben.

Nun schob Horst ein, dass nicht etwa Bolivien, sondern Vietnam der zweitgrößte Kaffeeexporteur nach Brasilien ist.

Als nächstes wurde in Gruppenarbeit das Thema "FairTrade" behandelt. Dazu sollten zunächst die Gründe für die Schwankungen der Rohkaffeepreise erläutert werden. Diese Ursachen sind Wetter, Missernten, Überschuss (führt zu Preisverfall), schlechtes Management, schwankende Nachfrage. Außerdem wurden in unserer Gruppe Insektenplagen als möglicher Risikofaktor angeführt.

Nun sollte die Idee des TransFair-Systems erläutert werden. Diese besteht darin, dass die Bauern immer den normalen Weltmarktpreis bezahlt bekommen, wenn dieser aber unter einen bestimmten Wert liegt, wird ihnen die Differenz zugeschossen. Das Geld dafür stammt aus den höheren Preisen, die der Endverbraucher zu zahlen bereit ist und aus den Ersparnissen durch den Verzicht auf Zwischenhändler.

Außerdem sollte die Übertragbarkeit des Systems auf andere Exportprodukte der Entwicklungsländer beurteilt werden. Dabei kamen wir zu dem Schluss, dass ein solches Vorgehen nur bei Agrargütern Sinn macht, weil nur hier solch starke Schwankungen auszugleichen sind. Wichtig ist außerdem natürlich, dass die expotierten Güter tatsächlich nur im Exportland produziert werden, weil die Wirtschaft ansonsten in schlechten Zeiten immer auf ihren heimischen Markt zurückgreifen könnte.


Protokoll Nr. 21 vom 27.02.2003

Thema der UE: Migration / Nord-Süd
Thema der Stunde: Sustainable Development I

Bezug: CD-ROM (s. u.) sowie S. 165ff
Protokollant: mgeryon@web.de

Die Stunde fand im PC-Raum statt.

Wir haben uns eine CD-ROM-Präsentation der BLK (Bund-Länder-Kommission) zum Thema "nachhaltige Entwicklung" angesehen. Es geht bei der Präsentation um die Angenda21, ein Treffen, dessen Thema die Umweltpolitik ist. Ziel ist es, dass alle Menschen den gleichen Lebensstandart haben sollen und die Existenz der zukünftigen Generationen soll gesichert werden.

In der Agenda21 wurden folgende Grundsätze vereinbart:

Grundsatz 1:

Der Mensch und die Umwelt sollen im Einklang leben.

Grundsatz 3:

Bei der Entwicklung müssen künftige Generationen berücksichtigt werden.

Grundsatz 4:

Produkte, mit denen man die Umwelt schützt, sollten auch umweltfreundlich hergestellt werden.  

Grundsatz 5:

Alle müssen gemeinsam daran arbeiten, die Armut einzudämmen.

Grundsatz 6:

Die Bedürfnisse der am schwächsten entwickelten Staaten sollen berücksichtigt werden.

Grundsatz 7:

Alle Länder müssen zusammenarbeiten, um die Zukunft der Welt zu sichern. 

Grundsatz 8:

Nicht nachhaltige Produktionssysteme und Verbrauchsgewohnheiten sollen reduziert werden.

Grundsatz 9:

Technologietransfer soll ermöglicht werden.

Grundsatz 10:

Umweltprobleme sollen durch alle Bürger gelöst werden (--> aktive Politik).

Grundsatz 11:

Andere sollen von Naturkatastrophen in Kenntnis gesetzt werden. 

Grundsatz 12:

Frauen sind bei der Entwicklung wichtig (z.B. Geburtenquote durch Bildung senken)

Grundsatz 13:

Kreativität, Mut und Ideale der jungen Menschen sollen mobilisiert werden. 

Grundsatz 22:

Ureinwohner/Minderheiten sollten unterstützt und anerkannt werden (--> Toleranzgedanken)


Nachdem Horst Grundsatz 13, dass Kreativität, Mut und Ideale der jungen Menschen mobilisiert werden sollen, vorgelesen hatte, fragte er den Kurs, wie sich jeder in Hinsicht auf Kreativität, Mut und Ideale einschätzt. Sternenstaub sagte, sie habe Kreativität und Mut, Ideale habe sie aber nicht so viele. Speedy schätzte sich genau so ein, wobei sie hinzufügte, dass ihr Ideale nicht so wichtig sind. Lewi hingegen sagte, sie habe Kreativität und Ideale, aber weniger Mut. Riff und Keiler schätzen Wulli ein, er habe wahrscheinlich Mut, ihm sind wahrscheinlich Ideale nicht so wichtig und er habe ein "gesundes Mittelmaß" an Kreativität.

Anschließend haben wir uns die Bodennutzung der Erde verdeutlicht. 1992 lebten noch 5,4 Mrd. Menschen auf der Erde. Im Jahr 2000 lebten 6,25 Mrd. Menschen und 2025 werden wahrscheinlich 8,3 Mrd. Menschen auf der Erde leben. Dabei wird die Bevölkerungszahl von Europa auf 50 % sinken, die Bevölkerungszahl von Asien wird sich hingegen verdoppeln und in Afrika wird es ca. 50 % mehr Menschen geben.

Die Ziele der Agenda21 sind folgende:

- Lebensmittelproduktion wird verdoppelt auf gleich großer Ackerfläche

- Schutz des Trinkwassers, da 80 % aller Krankheiten und 33 % aller Todesfälle durch verseuchtes Trinkwasser sein werden. Daher sollen in Entwicklungsländern Wasserschutzgebiete eingerichtet werden. Jeder Mensch soll dann 40 Liter Wasser pro Tag verfügbar haben. Außerdem sollen 75 % der Stadtbevölkerung sanitäre Einrichtungen zur Verfügung haben.

- Nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung in den Entwicklungsländern, da sich die Bodenfruchtbarkeit in den Entwicklungsländern verschlechtert. In den entwickelten Ländern hingegen bleibt diese gleich. Die Probleme der Entwicklungsländer sind hierbei die Erosion, Brandrodung und Entwaldung. In den entwickelten Ländern hingegen sind die Probleme Schadstoffe, Versalzung und Vernässung. Das Ziel ist die Erstellung von Sanierungsprogrammen auf der Basis von Dokumentation, so dass die Probleme verhindert werden können.

- Interaktives Netzwerk für integrierten Pflanzenschutz, das allerdings nicht verwirklicht wurde. Hierbei sollte erreicht werden, dass die Landwirtschaft nicht nur auf Ertrag, sondern auch auf Pflanzenschutz ausgerichtet ist. Der Anbau sollte umweltverträglich sein, die Kosten sollten gesenkt werden und die Erträge sollten gesichert werden.

- Umweltgerechte Handhabung der Biotechnologie. Wobei die pflanzengenetischen Ressourcen bewahrt und nachhaltig genutzt werden sollen. Die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren soll also bewahrt und erweitert werden. Durch die Gentechnologie kann man auch eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erreichen, wenn man Pflanzen Insekten- und Pilzresistent macht. Man könnte sich auch eine Nutzung der Gentechnik in Zusammenhang mit Tieren vorstellen, womit man eine Influenzaresistenz erreichen könnte und eine bessere Verwertung des Futters.


Protokoll Nr. 21 vom 04.03.2003

Thema der UE:
Thema der Stunde: „Sustainable Development“ II – Zauberformel für eine umwelterträgliche Entwicklung?
Bezug: S. 165/166
Protokollant/in:

04.03.03

 

 

Horst wirft den USA vor, die größten Energieverschwender zu sein, und keinen Willen zur Besserung zu zeigen.  Sie handeln also nicht nach der „Sustainable Development“.

Horst zählt Ziele der nachhaltigen Entwicklung auf wie Senkung des Bevölkerungswachstums, Schutz der Umwelt und Erhöhung des Lebensstandards der Menschen in der Dritten Welt. Er fragt die Schüler, wie sie diese Ziele unterstützen können.

Speedy meint, es ist schwierig, z.B. im eigenen Laden ausschließlich Bio- und Transfair- Produkte zu verkaufen, da die Kunden dann auf Läden mit günstigerem Angebot ausweichen.

Horst wendet ein, dass manche Geschäfte sowohl herkömmlichen Kaffee wie auch TransFair- Kaffee verkaufen und so dem Kunden die Wahl überlassen.  Dem Vorschlag von Speedy, den Verkauf von TransFair-Kaffee gesetzlich zu bestimmen, hält er entgegen, dass das viel Bürokratie mit sich bringen würde, was auch wieder negativ behaftet ist.

Horst kommt auf das Vitochino zu sprechen. Dort werden die Ziele durch den Verkauf von gesunden Lebensmittel unterstützt.

Die Schüler sind sich darin einig, dass sie bewusst einkaufen wollen, allerdings nur, wenn sie dafür genug Geld zur Verfügung haben. So nehmen sie sich vor, den Fair-Traid- Handel zu unterstützen oder direkt vom Erzeuger die Produkte wie Gemüse und Obst zu erwerben. Michael Knight hofft, dass, wenn viele teurere Produkte kaufen, die Betriebe umstellen. Ebenso wollen einige Wasser sparen oder Organisationen mit Spenden oder aktiv unterstützen.

Die Meinung zum Auto geht bei den Schülern auseinander. So will Riff kein Auto fahren, sondern auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad ausweichen. Speedy dagegen meint, dass sie auch bei besseren Busverbindungen nicht auf ihr Auto verzichten könne. Die meisten würden auf ein Auto verzichten, wenn sie in der Stadt leben würden.

Horst fragt Geryon, ob er aus politischen Gründen ein Stellenangebot z.B. von Microsoft ablehnen würde. Geryon verneint dies.


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