was für eine musik!!
meat loaf habe ich leider nie live gesehen,

das video finde ich richtig gut.

die schneekatastrophe von 1978 / 79

mit dem umzug nach zeven war nun das referendariat, meine zeit in fulda abgeschlossen. der anfang meiner anstellung in zeven, vieles ganz anders als bisher.

bevor ich darauf eingehe, erstmal äußere bedingungen. im herbst begann es zu regnen, es regnete und regnete, als es endlich aufhörte, schneite es, niederschlag ohne ende. wann hatte man schon vorher, wann hatte man schon hinterher von so viel schnee gehört? eine sensation! schule fiel aus, straßen unpassierbar, einkaufen mit dem schlitten. in der nachbarschaft wurde eine schwangere frau zum arzt gefahren - in einem bergepanzer...
ich stand einmal auf dem mittlerweile gekauften grundstück, einen meter über dem grundstück, also auf einem meter schnee. - es war ein herrlicher ausnahmezustand.



2x zeven, bahnhofstraße: mit blick auf die andere seite / schneeschippen

 

 

das eigene haus, das ist eine besondere geschichte

ich habe bis zu meinem 14.-lebensjahr in einem sehr schlichten einfamilien-mietshaus gewohnt, das größte zimmer musste an eine flüchtlingsfamilie abgegeben werden. - meine eltern waren deshalb nicht gut auf die familie zu sprechen, ich kam mit denen aber gut aus und mit deren tochter hab ich oft gespielt. (ein foto von ihr, damals, findet man unten in der link-reihe.)



bevensen, bahnhofstr. 5 -
linkes foto: in dem kleinen haus habe ich meine kindheit verbracht; es gab einen schönen hof zum spielen.
v orne links ist das große zimmer der flüchtlingsfamilie.

foto rechts: naja, damals fand ich mich gut! - hier kann man wenigstens noch die tür sehen, die ich mal aus wut mit matsch beschmissen habe.
da musste ich nach dem mittagessen zu bett. ein foto vom kinderschützenfest (das älteste deutschlands).

neu: es ist eine aufnahme von einem schützenfest-umzuges vor unserem haus. es sind viele leute da, die auf den umzug schauen. in der tür des hauses stehen zwei personen: meine mutter und --- ich wohl nicht.

dann wohnte ich quasi als untermieter bei meiner älteren schwester, in der medingerstraße bei kupfernagel im ersten stock.
doch nicht ganz: wir zogen kurz nach dem foto um. meine mutter auch, die war dann aber bald die meiste zeit im krankenhaus, deshalb erinnerte ich mich zunächst nicht daran.
dann im jugendwohnheim in hannover, schließlich ist unsere gruppe fast vollständig in den engelbosteler damm umgezogen. einzelzimmer mit gemeinsamen badezimmer.

einen gedanken an ein eigenes haus habe ich nie gehabt. für viele meiner kollegen und kolleginnen am viti, die aus anderen verhältnissen kamen, war klar, mit dem berufsantritt baute man sich ein haus. das war bei mir nicht so, die einstellung änderte sich aber; es begann mit einer ferienreise nach holland:


die unternahm ich mit r. (der mit den zerrissenen neckermann-katalogen). zugleich kamen noch zwei andere mit, h (der nach england ging; der mit r. beruflich bekannt war) und d, der in meinem leben aber keine weitere rolle spielt. wir vier hatten schöne tage in holland und h und ich freundeten uns an. ich besuchte ihn später in england, auch mit dem auto (!) links fahren; ganz einfach! ;-)


nur einmal war ich in der nähe von london völlig überfordert. eine sechsspurige straße führte auf einen kreisel und die mittleren spuren waren ampelgeregelt. da wollte ich nur irgendwie durch und wie ich anhalten konnte, tat ich das. puuh, durchatmen!
in der nähe von london wohnte er mit seiner frau, die er in hannover kennen gelernt hatte. (sie hat eine deutsche mutter und wollte als aupair-mädchen deutschland kennen lernen.) in england wohnten sie in einem sehr einfachen haus, aber eigentum! er erklärte mir, wie das in england gehandhabt wird, denn es gibt dort viel weniger mietwohnungen und viel mehr eigene häuser, meist reihenhäuser. also das prinzip: man kauft am anfang mit einem schmalen geldbeutel ein kleines haus, wenn man dann mehr verdient, verkauft man es und kauft ein besseres. das fand ich gut.

in zeven ging es dann zunächst darum, auch ein altes haus zu kaufen; als beamter hatte man ja ganz neue möglichkeiten, so flüsterten einem die "interessierten" (bausparkasse, bank) zu.
wir haben wohl drei häuser besichtigt. das erste war toll, der verkäufer sagte uns hinter vorgehaltener hand, dass das alles nur fake sei, dieser termin würde nur veranstaltet, um den preis für den feststehenden käufer hochzutreiben. das zweite war ein altbau, außentreppe, eigentumswohnung? weiß ich nicht mehr. das dritte war ein haus, mega edel auf tollem grundstück, aber es war klein, im grunde ein luxus-wochenendhäuschen. und so wurde man von den genannten interessierten, die zufällig auch noch ne baufirma an der hand hatten, zwar nicht überedet, aber doch dazu gebracht, ein haus zu bauen. 1978 lief der grundstückskauf.
unser vermieter hat sich für uns sehr um ein grundstück gekümmert, hatte auch eines in badenstedt, ich wollte aber gerne in zeven wohnen, wo man sich um einen platz bewerben musste. wir erhielten den zuschlag für ein grundstück. die planung lief an und der bau sollte im folgenden jahr los gehen, wegen des schnees dauerte es noch bis april.

 


 


als studienassessor in zeven, beginn meiner unterrichtstätigkeit
studienassessor, das schreibe ich jetzt extra. das war ich ja und schrieb das ins klassenbuch, also in die kategorie unterrichtende lehrkräfte: name und eben studienassessor. mein verehrter kunstkollege klaus bierkardt, damals waren wir uns noch fremd, schrieb in seiner großen schrift: bierkardt, ohne titel. da merkte ich, wie peinlich mein verhalten war, zumal mir die titelhuberei schon immer unwichtig war.
von klaus gibt es ein schönes video, 15 minuten lang.

ich kam dann zur vereidigung mit der ebenfalls neuen kollegin b.: ich gelobe usw usw.
für uns waren zwei klassen als klassenlehrer / klassenlehrerin vorgesehen, mir die 9., die wilde (ich bin ein mann!) und sie eine "normale" klasse. (sie ist eine frau!) wir beide haben es schon in den ersten tagen gesehen, umgekehrt wäre besser gewesen. sie, die frau (!) hätte die wilde klasse sofort im griff gehabt, ich, der mann (!), nicht. verschlimmernd kam hinzu, dass meine klasse im mobilbau unterricht hatte, das war quer über die straße auf dem gelände der berufsschule, weit vom schuss, was das hauptgebäude anging. da ging es sowieso etwas gesetzloser zu! ;-)

irgendwann fuhr ich mit dem fahrrad nach der fünften stunde, aus dem hauptgebäude kommend, nach hause. von ferne sah ich den mobilbau und dort winkten mir schüler zu. ich brauchte ein bisschen, bis mir einfiel, ich habe ja heute dort die 6., als vertretungsstunde, na, da musste ich umkehren.


dabei war meine klasse eigentlich ganz ok, aber eben auch wild. natürlich mehr die jungen; die mädchen hielten sich etwas zurück, billigten das verhalten der jungen aber, definitiv.
unterrichtlich also absolut das gegenteil von dem, was ich bisher erlebt hatte!

der unterricht, deutsch und gemeinschaftskunde, lief völlig chaotisch. wenn aber die stunde zuende war, pause, dann scharten sie sich um meinen lehrertisch und besprachen mit mir die wirklich (!) wichtigen dinge.
- ich unterrichtete auch in der parallelklasse, sehr interessant, bei ähnlichem unterrichtsstoff verliefen die stunden völlig anders. inhaltlich hatten wir (hatte ich) in der ruhigeren klasse doch mehr ergebnisse erzielt, das muss man wohl sagen. - aber ich konnte meiner klasse nicht richtig böse sein, denn ... aber ne stunde zur verbeamtung hätte ich mit denen wohl nicht machen können.

das machte ich später in einer 7. klasse mit einer süßen hundegeschichte, wo mich der prüfende dezernent fragte, woher ich denn eine so niedliche geschichte hätte. ja, das war noch ein dezernent. -
jahrzehnte später hatten wir eine dezernentin, die gehasst und gefürchtet war. (sie war schulleiterin, als sie zur dezernentin berufen wurde. die schüler ihrer bisherigen schule sollen vor "abschiedsschmerz" auf den tischen getanzt haben.)
angesetzt war eine dienstbesprechung mit dieser dezernentin. ich war mit einer tasse kaffee auf dem weg zum haus 3, als mich mein schulleiter sah und mich darauf aufmerksam machte, dass wir jetzt doch dienstbesprechung hätten. ich antwortete, wenn ich jetzt wegginge wäre das die höflicheste reaktion der dezernentin gegenüber. hatte er gelacht? jedenfalls war er nicht böse auf mich.


zurück zu meiner 9. lehrermangel gab's immer noch und deshalb wurde ich schon bald mit einem großen problem konfrontiert. der mathelehrer meiner klasse hatte so einen vertrag wie ich vor dem referendariat. ein öko-typ (wie gesagt, die zeit war noch nicht reif dafür). es war ein ganz lieber ( soo lieb war ich nun auch nicht!!) und völlig ungeeignet für diese klasse. jedenfalls sprachen die beiden elternvertretern mit mir und erklärten, dass sie den mathelehrer loswerden wollten. eine zwickmühle für mich, ich wusste ja eigentlich, dass an ihrem wunsch etwas dran war, andererseits wollte ich solidarisch mit meinem kollegen sein. ich erreichte ihre zusage, dass sie nichts tun werden. aber ... sie hielten sich nicht an diese absprache, sondern verabredeten mit dem schulleiter einen wechsel.
im nächsten schuljahr (oder schon eher?) sollte jemand anders den unterricht in mathe halten. ich dachte, die haben mich hintergangen - und sowas passt mir nicht! folglich ging ich zum schulleiter, berichtete ihm von dem vorfall und bat ihn, mich im nächsten schuljahr nicht mehr als klassenlehrer in dieser klasse einzusetzen. das versprach er mir und es geschah dann auch. ich blieb also nur noch als lehrer in der klasse.

in der 10. hatte ich also weiter dort unterricht und wurde klassenlehrer in der unproblematischen parallelklasse, die ich ja bisher schon unterrichtete. (ein sehr angenehmer kollege verließ leider die schule und zeven und so war diese funktion frei.) vom unterricht her gesehen lief also für mich alles weiter wie zuvor. ergebnis des ganzen war nun, dass ich nun statt einer klassenfahrt gleich zwei klassenfahrten hatte: einmal mit meiner klasse ins mittelgebirge, als verantwortlicher, und mit meiner "alten" klasse nach berlin, als begleiter.
meine "alte" klasse hatte eine klassenlehrerin bekommen, die nur vorübergehend an unserer schule sein sollte, jedenfalls war sie völlig überfordert. sie hat sicher drei kreuze gemacht, als sie unsere schule wieder verlassen konnte.

zwei bilder von der klassenfahrt mit den "wilden". naja, sieht man.



ich gebe es zu, mir hat das auch spaß gemacht.


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Die Freusburg ist eine frühmittelalterliche Höhenburg
...


... auf einer Bergkuppe hoch über dem Tal der Sieg in einem Stadtteil von Kirchen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Nach der Höhenburg ist die naheliegende Siedlung Freusburg benannt. (Wikipedia)

unsere fahrt ging zu freusburg, die damals in einem nicht so guten zustand wie heute war. - an den innenhof kann ich mich noch erinnern.

 

dann die ruhige klasse, unterwegs pause auf einer autobahnraststätte (dammerberge?)
ich habe ein rotes t-shirt an.

einmal haben wir auch eine nachtwanderung gemacht. das ist immer etwas schönes, obwohl ich leider nicht so die super-orientierung habe, aber wir fanden wieder zurück. unterwegs entfaltete sich plötzlich vor uns eine riesige gestalt! was war das? ein gespenst, unheimlich beleuchtet!!! zwei mädchen aus der klasse hatten in mühevoller arbeit diese erscheinung gebastelt und auf unserem weg schon vorher installiert. - ja, diese klasse hatte auch was!!


und im unterricht kam dann noch mehr. u
aus dieser klasse hatte eine skizze zum unterrichtsgeschehen gemacht. (auf dem obigen foto hinten links, in blau - das ist die künstlerin.) ich wollte diese skizze gerne haben und so hat sie mir diese geschenkt und ich kann sie hier zeigen.

 

u gehörte zu dem typus "sehr selbstbewusst, aber nicht aggressiv".
solche schülerinnen und schüler, einige davon habe ich kennen gelernt, die waren mir immer am liebsten.

 

     

 

 

 

 

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Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh


Irgendwann habe ich wohl den Link zu meiner Schiller-Arbeit hier gelöscht.
Jetzt ist er jedenfalls wieder da:

FRIEDRICH SCHILLERS HISTORISCHE SCHRIFTEN


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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