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zeven, bahnhofstraße: mit blick auf die andere seite / schneeschippen
das eigene haus, das ist eine besondere geschichte
ich
habe bis zu meinem 14.-lebensjahr in einem sehr schlichten einfamilien-mietshaus
gewohnt, das größte zimmer musste an eine flüchtlingsfamilie
abgegeben werden. - meine eltern waren deshalb nicht gut auf die familie
zu sprechen, ich kam mit denen aber gut aus und mit deren tochter hab
ich oft gespielt. (ein foto von ihr, damals, findet man unten in der
link-reihe.)
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bevensen, bahnhofstr. 5 -
linkes foto: in dem kleinen haus habe ich meine kindheit verbracht;
es gab einen schönen hof zum spielen.
v orne links ist das große zimmer der flüchtlingsfamilie.
foto rechts: naja, damals fand ich mich gut! - hier kann man wenigstens
noch die tür sehen, die ich mal aus wut mit matsch beschmissen
habe.
da musste ich nach dem mittagessen zu bett. ein foto vom kinderschützenfest
(das älteste deutschlands).
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neu:
es ist eine aufnahme von einem schützenfest-umzuges vor unserem
haus. es sind viele leute da, die auf den umzug schauen. in der tür
des hauses stehen zwei personen: meine mutter und --- ich wohl nicht.
dann
wohnte ich quasi als untermieter bei meiner älteren schwester,
in der medingerstraße bei kupfernagel im ersten stock.
doch nicht ganz: wir zogen kurz nach dem foto um. meine mutter auch,
die war dann aber bald die meiste zeit im krankenhaus, deshalb erinnerte
ich mich zunächst nicht daran.
dann im jugendwohnheim in hannover, schließlich ist unsere gruppe
fast vollständig in den engelbosteler damm umgezogen. einzelzimmer
mit gemeinsamen badezimmer.
einen gedanken an ein eigenes haus habe ich nie gehabt. für viele
meiner kollegen und kolleginnen am viti, die aus anderen verhältnissen
kamen, war klar, mit dem berufsantritt baute man sich ein haus. das
war bei mir nicht so, die einstellung änderte sich aber; es begann
mit einer ferienreise nach holland:
die unternahm ich mit r. (der mit den zerrissenen neckermann-katalogen).
zugleich kamen noch zwei andere mit, h (der nach england ging; der
mit r. beruflich bekannt war) und d, der in meinem leben aber keine
weitere rolle spielt. wir vier hatten schöne tage in holland
und h und ich freundeten uns an. ich besuchte ihn später in england,
auch mit dem auto (!) links fahren; ganz einfach! ;-)
nur einmal war ich in der nähe von london völlig überfordert.
eine sechsspurige straße führte auf einen kreisel und
die mittleren spuren waren ampelgeregelt. da wollte ich nur irgendwie
durch und wie ich anhalten konnte, tat ich das. puuh, durchatmen!
in der nähe von london wohnte er mit seiner frau, die er in
hannover kennen gelernt hatte. (sie hat eine deutsche mutter und
wollte als aupair-mädchen deutschland kennen lernen.) in england
wohnten sie in einem sehr einfachen haus, aber eigentum! er erklärte
mir, wie das in england gehandhabt wird, denn es gibt dort viel
weniger mietwohnungen und viel mehr eigene häuser, meist reihenhäuser.
also das prinzip: man kauft am anfang mit einem schmalen geldbeutel
ein kleines haus, wenn man dann mehr verdient, verkauft man es und
kauft ein besseres. das fand ich gut.
in zeven ging es dann zunächst darum, auch ein altes haus zu kaufen;
als beamter hatte man ja ganz neue möglichkeiten, so flüsterten
einem die "interessierten" (bausparkasse, bank) zu.
wir haben wohl drei häuser besichtigt. das erste war toll, der
verkäufer sagte uns hinter vorgehaltener hand, dass das alles nur
fake sei, dieser termin würde nur veranstaltet, um den preis für
den feststehenden käufer hochzutreiben. das zweite war ein altbau,
außentreppe, eigentumswohnung? weiß ich nicht mehr. das
dritte war ein haus, mega edel auf tollem grundstück, aber es war
klein, im grunde ein luxus-wochenendhäuschen. und so wurde man
von den genannten interessierten, die zufällig auch noch ne baufirma
an der hand hatten, zwar nicht überedet, aber doch dazu gebracht,
ein haus zu bauen. 1978 lief der grundstückskauf.
unser vermieter hat sich für uns sehr um ein grundstück gekümmert,
hatte auch eines in badenstedt, ich wollte aber gerne in zeven wohnen,
wo man sich um einen platz bewerben musste. wir erhielten den zuschlag
für ein grundstück. die planung lief an und der bau sollte
im folgenden jahr los gehen, wegen des schnees dauerte es noch bis april.
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als
studienassessor in zeven, beginn meiner unterrichtstätigkeit
studienassessor, das schreibe ich jetzt extra. das war ich ja und schrieb
das ins klassenbuch, also in die kategorie unterrichtende lehrkräfte:
name und eben studienassessor. mein verehrter kunstkollege klaus bierkardt,
damals waren wir uns noch fremd, schrieb in seiner großen schrift:
bierkardt, ohne titel. da merkte ich, wie peinlich mein verhalten war,
zumal mir die titelhuberei schon immer unwichtig war.
von
klaus gibt es ein schönes video, 15 minuten lang.
ich
kam dann zur vereidigung mit der ebenfalls neuen kollegin b.: ich gelobe
usw usw.
für uns waren zwei klassen als klassenlehrer / klassenlehrerin
vorgesehen, mir die 9., die wilde (ich bin ein mann!) und sie eine "normale"
klasse. (sie ist eine frau!) wir beide haben es schon in den ersten
tagen gesehen, umgekehrt wäre besser gewesen. sie, die frau (!)
hätte die wilde klasse sofort im griff gehabt, ich, der mann (!),
nicht. verschlimmernd kam hinzu, dass meine klasse im mobilbau unterricht
hatte, das war quer über die straße auf dem gelände
der berufsschule, weit vom schuss, was das hauptgebäude anging.
da ging es sowieso etwas gesetzloser zu! ;-)
irgendwann fuhr ich mit dem fahrrad nach der fünften stunde, aus
dem hauptgebäude kommend, nach hause. von ferne sah ich den mobilbau
und dort winkten mir schüler zu. ich brauchte ein bisschen, bis
mir einfiel, ich habe ja heute dort die 6., als vertretungsstunde, na,
da musste ich umkehren.
dabei war meine klasse eigentlich ganz
ok, aber eben auch wild. natürlich mehr die jungen; die mädchen
hielten sich etwas zurück, billigten das verhalten der jungen
aber, definitiv.
unterrichtlich also absolut das gegenteil von dem, was ich bisher erlebt
hatte!
der unterricht, deutsch und gemeinschaftskunde, lief völlig chaotisch.
wenn aber die stunde zuende war, pause, dann scharten sie sich um meinen
lehrertisch und besprachen mit mir die wirklich (!) wichtigen dinge.
- ich unterrichtete auch in der parallelklasse, sehr interessant, bei
ähnlichem unterrichtsstoff verliefen die stunden völlig anders.
inhaltlich hatten wir (hatte ich) in der ruhigeren klasse doch mehr
ergebnisse erzielt, das muss man wohl sagen. - aber ich konnte meiner
klasse nicht richtig böse sein, denn ... aber ne stunde zur verbeamtung
hätte ich mit denen wohl nicht machen können.
das
machte ich später in einer 7. klasse mit einer süßen
hundegeschichte, wo mich der prüfende dezernent fragte, woher
ich denn eine so niedliche geschichte hätte. ja, das war noch
ein dezernent. -
jahrzehnte später hatten wir eine dezernentin, die gehasst und
gefürchtet war. (sie war schulleiterin, als sie zur dezernentin
berufen wurde. die schüler ihrer bisherigen schule sollen vor
"abschiedsschmerz" auf den tischen getanzt haben.) angesetzt
war eine dienstbesprechung mit dieser dezernentin. ich war mit einer
tasse kaffee auf dem weg zum haus 3, als mich mein schulleiter sah
und mich darauf aufmerksam machte, dass wir jetzt doch dienstbesprechung
hätten. ich antwortete, wenn ich jetzt wegginge wäre das
die höflicheste reaktion der dezernentin gegenüber. hatte
er gelacht? jedenfalls war er nicht böse auf mich.
zurück zu meiner 9. lehrermangel gab's immer noch und deshalb wurde
ich schon bald mit einem großen problem konfrontiert. der mathelehrer
meiner klasse hatte so einen vertrag wie ich vor dem referendariat.
ein öko-typ (wie gesagt, die zeit war noch nicht reif dafür).
es war ein ganz lieber ( soo lieb war ich nun auch nicht!!) und völlig
ungeeignet für diese klasse. jedenfalls sprachen die beiden elternvertretern
mit mir und erklärten, dass sie den mathelehrer loswerden wollten.
eine zwickmühle für mich, ich wusste ja eigentlich, dass an
ihrem wunsch etwas dran war, andererseits wollte ich solidarisch mit
meinem kollegen sein. ich erreichte ihre zusage, dass sie nichts tun
werden. aber ... sie hielten sich nicht an diese absprache, sondern
verabredeten mit dem schulleiter einen wechsel.
im nächsten schuljahr (oder schon eher?) sollte jemand anders den
unterricht in mathe halten. ich dachte, die haben mich hintergangen
- und sowas passt mir nicht! folglich ging ich zum schulleiter, berichtete
ihm von dem vorfall und bat ihn, mich im nächsten schuljahr nicht
mehr als klassenlehrer in dieser klasse einzusetzen. das versprach er
mir und es geschah dann auch. ich blieb also nur noch als lehrer in
der klasse.
in
der 10. hatte
ich also weiter dort unterricht und wurde klassenlehrer in der unproblematischen
parallelklasse, die ich ja bisher schon unterrichtete. (ein sehr angenehmer
kollege verließ leider die schule und zeven und so war diese funktion
frei.) vom unterricht her gesehen lief also für mich alles weiter
wie zuvor. ergebnis des ganzen war nun, dass ich nun statt einer klassenfahrt
gleich zwei klassenfahrten hatte: einmal mit meiner klasse ins mittelgebirge,
als verantwortlicher, und mit meiner "alten" klasse nach berlin,
als begleiter.
meine "alte" klasse hatte eine klassenlehrerin bekommen, die
nur vorübergehend an unserer schule sein sollte, jedenfalls war
sie völlig überfordert. sie hat sicher drei kreuze gemacht,
als sie unsere schule wieder verlassen konnte.
zwei bilder von der klassenfahrt mit den "wilden". naja, sieht
man.
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ich gebe es zu, mir hat das auch spaß gemacht.
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Die Freusburg ist eine frühmittelalterliche Höhenburg
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auf einer Bergkuppe hoch über dem Tal der Sieg in einem
Stadtteil von Kirchen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
in Rheinland-Pfalz. Nach der Höhenburg ist die naheliegende
Siedlung Freusburg benannt. (Wikipedia)
unsere
fahrt ging zu freusburg, die damals in einem nicht so guten
zustand wie heute war. - an den innenhof kann ich mich noch
erinnern.
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dann
die ruhige klasse, unterwegs pause auf einer autobahnraststätte
(dammerberge?)
ich habe ein rotes t-shirt an.
einmal
haben wir auch eine nachtwanderung gemacht. das ist immer etwas schönes,
obwohl ich leider nicht so die super-orientierung habe, aber wir fanden
wieder zurück. unterwegs entfaltete sich plötzlich vor uns
eine riesige gestalt! was war das? ein gespenst, unheimlich beleuchtet!!!
zwei mädchen aus der klasse hatten in mühevoller arbeit diese
erscheinung gebastelt und auf unserem weg schon vorher installiert.
- ja, diese klasse hatte auch was!!
und im unterricht kam dann noch mehr. u
aus dieser klasse hatte eine skizze zum unterrichtsgeschehen gemacht.
(auf dem obigen foto hinten links, in blau - das ist die künstlerin.)
ich wollte diese skizze gerne haben und so hat sie mir diese geschenkt
und ich kann sie hier zeigen.
u
gehörte zu dem typus "sehr selbstbewusst, aber nicht aggressiv".
solche schülerinnen und schüler, einige davon habe ich kennen
gelernt, die waren mir immer am liebsten.
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