Unordnung

Ein Stichwort-"Protokoll" über die Unordnung der Politik, Wirtschaft und Physik / Chemie

1
2
3
4
5
Pol:. Ref v Tomate
Methode
2. Hauptsatz der Thermodynamik
vom Chaos zum Fraktal
die fraktale Fabrik


1

Ost-West festgefügt hier die Guten – dort die Bösen (gut-Diskussion Lena)

Zusammenbruch 1989

was wird dadurch anders?

(gut und böse fielen weg / Kapitalismus fühlte sich als einzig überlebende Ideologie überheblich; Krise)

 

2

vom Chaos im eigenen Zimmer und im Kopf

zur Methode: von der Welt als totaler Eindruck bis zum Detail
(oder: vom Brainstorming zu aufgabengemäßen Strukturen)

Nichts kann existieren ohne Ordnung – nichts kann entstehen ohne Chaos. (Albert Einstein)

Ich sage euch: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche, Zarathustras Vorrede in Also sprach Zarathustra)

 

3

BILD 1 (Zimmer)

warum ist das so?
Was muss man da tun? ( >>> Energie)
Vergleich Zimmer - Lebewesen

(komplexe Systeme halten sich nur durch Energiezufuhr)

Energie = Enthalpie + Entropie (Beispiel: das Auflösen einer Tablette in Wasser)

 

 

4

 

vom chaotischen Zimmer zur Chaosforschung > Küstenformen

große Formen wiederholen sich,

Einbuchtungen, in der Vergrößerung wieder Einbuchtungen

PRINZIP der Selbstähnlichkeit

BILD 2 (Triangel)

aber auch in der lebenden Natur findet sich dieses Phänomen:

 

BILD 3, BILD 4 (Blumenkohl, Leopard, das Fellmuster)

 

BILD 5 Mandelbrot (Selbstähnlichkeit) Das Apfelmännchen

 

 

5

Lean Production ist das bekannteste Konzept aus Japan


TABELLE „Traditionelles Unternehmen contra modernes Unternehmen (etwa Lean Production; fraktale Fabrik)“

 


BILD 6 (Chaos, Fraktal, Determinismus)


die Ebenen


Schema einer Fabrik

U. a. dieses Schema und dazu ein Vortrag über die "fraktale Fabrik" findert sich hier:
http://www.uni-magdeburg.de/iaf/kuehnle/hk_complete.html


[Erfolgreicher Anwender der fraktalen Frabrik: EX Porsche und Wiedeking (Opfer des kapitalistischen Spekulierens mit VW)]


Die Fraktale Fabrik

Die Fraktale Fabrik ist das Ergebnis der Analysen verschiedener moderner, besonders der japanischen Produktionsverfahren lange vor der Studie Lean-Production. Grundsätze der Überlegungen, die zum Konzept der Fraktalen Fabrik führen, sind unter anderem die Ford-Studie von 1980 und mehrere Unternehmen, deren außergewöhnliche Erfolge am Markt auffielen.

Die Fraktale Fabrik ist ein integrierender Ansatz, der neben den Dimensionen Technik und Organisation besonders die Dimension Mensch als Unternehmenspotential berücksichtigt. Kennzeichen der Fraktale (von lat. Fractus = gebrochen, fragmentiert) ist die Selbstähnlichkeit, d. h. jedes Bruchstück (Fraktal) eines "Ganzen" enthält wiederum die Gesamtstruktur des Ganzen. Die Verwendung dieses Begriffes im Rahmen der Unternehmensgestaltung verdeutlicht die Selbstähnlichkeit von Unternehmen und einzelnen Fraktalen: alle Fraktalen des Unternehmens (Bereiche, Teams, Mitarbeiter) sind selbständige und eigenverantwortliche Unternehmenseinheiten, in denen die Unternehmensziele und unternehmerisches Denken und Handeln gelebt werden. Fraktale sind Unternehmen im Unternehmen.

Fraktale sollen sich ohne äußeren Zwang selbständig gruppieren, um dem Ganzen zu dienen. Mit einer internen Selbstorganisation der Fraktale wird die Durchsetzung von Ideen durch selbständiges Verbessern unterstützt. Aus diesem Grund müssen bei Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur fachliche Inhalte vermittelt werden, sondern unter anderem auch soziale Aspekte (z. B. Konfliktbewältigung) berücksichtigt werden. Führungsstile von Vorgesetzten müssen den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten geben. Verantwortung und Kompetenz müssen delegiert und alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit – vor allem Zusammenarbeit – der Mitarbeiter von seiten des Vorgesetzten geschaffen werden. Die wesentlichen Führungsgrößen der Fraktalen Fabrik sind die Ziele, deshalb ist die Relevanz des Zielfindungsprozesses groß. Er beinhaltet – neben der eigentlichen Zieldefinition – ebenfalls den Abstimmungsprozess zwischen allen Beteiligten, um somit eine breite Akzeptanz zu garantieren. In diesem Abstimmungsprozess wird für jedes Fraktal ein individuelles, aktuelles und konsistentes Zielsystem vereinbart.

Ein weiteres Gestaltungskonzept im Fraktalen Unternehmen ist die Navigation. Unter Navigation wird die Koordination der Bewegungen der Fraktale im Zielraum verstanden, da diese sich durch eine Verschiebung des Zielsystems notwendigerweise umgestalten und verändern müssen. Die Navigation wird von den Fraktalen selbständig vorgenommen und nur in Ausnahmefällen durch eine der zentralen Stellen koordiniert. Mit Methoden der Navigation kann eine strategische Ausrichtung des Unternehmens stattfinden. Informations- und Kommunikationssysteme haben in der dezentralen Struktur der Fraktalen Fabrik eine bedeutende Stellung. Sie sind die Werkzeuge zur Verbesserung des Informationsflusses für das Fraktale Unternehmen und müssen ebenfalls nach dem Prinzip der Vereinfachung gestaltet werden. Neue Lösungen für Informations- und Kommunikationssysteme müssen neben der Unterstützung einzelner Arbeitsaufgaben auch Navigationssysteme zur Optimierung der Fraktale enthalten.

Die Fraktale Organisation wurde bisher schon in weit über 100 Unternehmen eingeführt und umgesetzt. Das Spektrum dieser Unternehmen reicht dabei vom typischen Mittelständler bis zu einzelnen Konzernbereichen. Die Branchenzugehörigkeit geht vom klassischen Maschinenbau über die Zuliefererindustrie bis hin zu Dienstleistungsunternehmen. Generell kann gesagt werden, dass jedes Unternehmen seinen eigenen Weg zur Fraktalen Fabrik gewählt hat. Dies ist vor dem Hintergrund der verschiedenen Ausgangssituationen hinsichtlich

wirtschaftliche Stellung des Unternehmens,
gelebter Unternehmenskultur,
strategische Ausrichtung des Unternehmens,
Mitarbeitermotivation und –qualifikation und
Vorhandener Kommunikations- bzw. Informationsmechanismen

durchaus verständlich. Besonders durch die Ausrichtung auf den Mitarbeiter ergeben sich unterschiedliche Vorgehensweisen wie auch ein unternehmensspezifisches Verständnis der Fraktalen Organisation, die zu ganz unterschiedlichen Ausprägungen eines Fraktalen Unternehmens führen. So wurde in einem Unternehmen der Schwerpunkt auf den Aufbau interdisziplinärer Arbeitsteams in der Produktion unter Einbeziehung der Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung, Fertigungssteuerung und Beschaffung gelegt, während es sich bei einem anderen Unternehmen wesentlich um die Umsetzung einer KVP-Methodik mit integriertem Anreizsystem über Prämien handelt oder um die Einführung eines unternehmenszielbasierten Navigationssystems. Jeder Weg zum Fraktalen Unternehmen ist dabei richtig, wenn er die Mitarbeiter durch erhöhte Verantwortung und Selbstorganisation motivieren kann, ihre Tätigkeit im Sinne der Unternehmensziele zu optimieren.

In der Fraktalen Fabrik ist das wesentliche Merkmal der strukturellen Gestaltung die Selbstähnlichkeit der Elemente in allen 6 Ebenen des Modelles. Es genügt nicht, als Struktur eine Aufbau- und Ablauforganisation festzuschreiben, sondern es gilt vielmehr die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich die Strukturen dynamisch den Voraussetzungen anpassen. Diese Änderungen sollen nicht abrupt geschehen und damit zu tektonischen Verwerfungen führen, sondern fließend, evolutionär, kontinuierlich erfolgen. Diese sanfte Umgestaltung erfordert, dass die Strukturgrenzen nicht scharf ausgeprägt sind, sondern sich
teilweise überlappen, was für den trivialen Ausdruck Zusammenarbeit steht. Dieses steht nicht im Widerspruch zu einem hierarchischen Aufbau, sondern bedingt sogar eine zusammenfassende Struktur, um die Zielsetzung der einzelnen Elemente oder Fraktale aus der Gesamtzielsetzung des Unternehmens zu erarbeiten.

Weil die Hierarchie nicht zu einer Erstarrung des Systems führen darf, weil die Autonomie der Strukturelemente (Gruppen und einzelne Mitarbeiter) zur schnellen Anpassung gewährt bleiben muss, sind adäquate neue Lenkungsmechanismen erforderlich. Es besteht aus einem Zielsystem mit der Zielvereinbarung innerhalb der Hierarchie und der Zielverfolgung einschließlich erforderlicher Anreizsysteme.

Das Zielsystem eines Fraktals soll mehrere Komponenten umfassen, die von den Unternehmenszielen abgeleitet werden. Die Unternehmensziele wiederum müssen die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Marktstellung zum Ausgang haben, woraus sich ergibt, dass auch die Fraktale sich an diesem Umfeld orientieren müssen. Dieses wiederum wird durch die Selbstähnlichkeit der Ziele erreicht.

Um den einzelnen Mitarbeiter in die Verantwortung einzubinden ist besonderer Wert auf die Visualisierung der Information für das Lenkungssystem zu legen, eine Erkenntnis die im Grundsatz auch im Toyota Produktionssystem realisiert ist. Diese Lenkungsinformation umfasst zum Beispiel Ziele, deren Bedeutung, Ausprägungen und Größen sowie den aktuellen Stand der Zielerreichung in allen definierten Ausprägungen.

Im turbulenten Umfeld werden sich die Unternehmensziele und folgerichtig auch die aktuellen vereinbarten Ziele kurzfristig ändern. Gerade um diese Änderungen durchzusetzen müssen die aktuellen Ziele und der aktuelle Stand der Zielerreichung visualisiert werden und zwar nicht nur dem jeweiligen Fraktal, sondern auch für das Umfeld des Fraktals bis zum gesamten Unternehmen. Damit wird die Vernetzung der Einheiten trotz deren Autonomie im Fraktalen Unternehmen erreicht. Diese Autonomie und deren Vernetzung ist die Voraussetzung für hohe Effizienz und schnelle Anpassbarkeit.


http://www.uni-magdeburg.de/iaf/kuehnle/hk_complete.html