Caroline Schlegel-Schelling,
nach: Irma Brandes,
Caroline - (Lebensbilder der Romantik)

dieses buch habe ich gerade zu ende gelesen.

bei der durchsicht meiner bücher,
stieß ich auf dieses buch,
das ich vor jahren gekauft hatte.
Ich schaute rein,
wurde neugierig und begann zu lesen.
nach vierzig seiten war ich noch unschlüssig,
ob ich das buch zuende lesen würde.
auf seite hundert oder so war ich gefangen genommen
von dieser persönlichkeit caroline,
die dreimal verheiratet war.
merkwürdigerweise zweimal nicht aus liebe,
aus irgendwelchen anderen konstellationen,
bis sie ihre große liebe traf.
ihre situation war alles andere als einfach und
schließlich half auch goethe bei ihrer scheidung.

sie äußert sich in diesem zusammenhang über ihre situation;
sinngemäß schreibt sie, vielleicht in ihr tagebuch,
nachdem ihr schelling begegnet ist:
wer kann schon mit seiner großen liebe zusammengehen,
ohne jemanden anders zu kränken.

gemälde von tischbein
(der das gemälde von goethe in der campagna gemalt hat.)


in literaturgeschichten liest man von dem tischkreis
der früh-romantiker.
das ist wohl carolines werk,
die in jena mit ihrem 2. mann a.w.schlegel zusammenlebt.
(a. w. schlegel ist mit seinen shakespeare-übersetzungen
berühmt geworden.)
In diesem kreis finden sich berühmte namen,
alles literarische größen,
die ich tw. aus meiner beschäftigung mit schiller her kenne.
aber schiller - den mochten sie nicht.
„die glocke“ oder „würde der frauen“ - ein völlig übertriebenes pathos,
sagten sie dazu.
in meiner arbeit über schillers historische schriften hatte ich erwähnt,
dass man sein pathos furchtbar fand.

die frühromantiker sind mir sehr sympathisch.
sie waren gegen dogmen von „thron und kanzel“,
europa zugewandt;
an der emanzipation der menschen aus ihrer
„selbstverschuldeten unmündigkeit (kant)“
interessiert.

es sind kriegerische zeiten,
die französische revolution und dann die napoleonischen kriege,
dass sich manche, z. b.
„mein“ novalis (freiherr friedrich von hardenberg), blass, schlank,
sich schon früh der kirche zuwendet hat,
wohin ja die spätromantik tendiert,
zur katholischen kirche - - -
na ja ...

jena, thüringen,
nahe weimar,
das literarische zentrum der damaligen zeit.
caroline, selbst professorentochter,
hatte mit ihre tischtafel die wichtigsten geister versammelt,
alles intellektuelle.
schiller erfand den namen „madame lucifer“ für caroline,
was nicht besonders freundlich gemeint war.
(goethe stand dagegen immer positiv zu ihr.)
aber lucifer ist ja nicht nur der teufel,
der „böse“ gegenpart von etwas,
sonder lucifer heißt übersetzt: lichtbringer:
er bringt durch den gegensatz licht in die angelegenheit.

andere haben sie sogar als weiblichen gegenpart
zu goethe bezeichnet.

der philosoph schelling, ihre große liebe,
ist heute nur wenig bekannt,
war seinerzeit aber höchst beliebt.
er hat wohl versucht,
seinen studenten ungefähr diese oben genannten ziele zu vermitteln,
aber sehr, sehr abstrakt,
was seine gegner ihm vorhalten;
nur seine studenten scheinen ihn zu verstehen.
ein zeitabhängige ausdrucksweise,
die wir heute wenig nachvollziehen können.

die romantik ist mir sehr nahe,
schließlich haben die grimms die märchen
aufgeschrieben,
die nicht nur den kindern erzählt wurden.

und ich bin ja ein märchen-fan.







 

 

 

 

Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh

I'm interested in various, wide ranging subjects: literature, internet, fairytales, natural science, contemporary music, computers, radio plays (but also good motionpictures, books) ...

And afterall I am a teacher for German, chemistry and politics at a grammarschool in Zeven. ( Lower Saxony / Germany).


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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