nur ne probe-rakete ist explodiert.

 


nach der mittleren reife in bevensen und der chemieschule in hannover war ich erstmal als chem techn assistent bei den pelikan-werken in hannover nord im labor. ich dachte schon jetzt daran, das abitur nachzuholen, und dieses eine jahr im labor hat mich darin bestärkt. als chem. techn. assistent war ich lediglich unterer ausführender bei irgendwelchen untersuchungen, wir haben zb patente nachgearbeitet, immerhin nicht uninteressant. ich war helfer von einem hochqualifizierten menschen, herrn r. (ich glaube, er war chemotechniker, das ist die alte berufsbezeichnung für den chem techn assistenten), er hatte also keinen akademischen grad; deshalb wurde er nicht wie ein akademiker eingesetzt. es war aber gerade ein neuer akademiker eingestellt worden, der meinen "chef" dauernd gefragt hat. das ganze fand ich sehr unfair. herr r. wirkte wohl auf viele nicht so gefällig // angenehm // freundlich, irgendsowas (vll wurde er deshalb so behandelt?). wir beide kamen

aber sehr gut miteinander aus. einmal kam ein vertreter einer chemiefirma an und den musste ich "übernehmen", obwohl ich ja nicht so recht bescheid wusste. ja, das war schon merkwürdig; mein herr r. mochte keine fremden menschen. - diese eindrücke verarbeitend verstärkten sich meine überlegungen in bezug auf ein studium, das der chemie. aber, schnief, der literatur war ich doch immer sehr zugetan!? ich vertagte die entscheidung auf die zeit nach dem abitur.

habe die aufnahmeprüfung für das hannover-kolleg abgelegt und bestanden.

wir hatten einen tollen literaturunterricht, u a über den schriftsteller arno schmidt. wir waren begeistert von seinem buch "das steinerne herz". (viele bücher habe ich von diesem merkwürdigen und elitären einsiedler gelesen. "tina oder über die unsterblichkeit" - herrlich!)
wir hatten einen tollen literaturunterricht, u a über den schriftsteller arno schmidt. wir waren begeistert von seinem buch "das steinerne herz". (viele bücher habe ich von diesem merkwürdigen und elitären einsiedler gelesen. "tina oder über die unsterblichkeit" - herrlich!)
bis auf die erste deutsch-arbeit waren meine zensuren gut bis durchschnittlich. aber diese erste arbeit hatte es in sich. ein gedicht, in dem eigentlich nichts stand: "bei gutem wetter wollten die menschen ins freie und abends kommen sie erschöpft zurück". wenn ich meine arbeit dazu heute lese, dann bin ich begeistert; wie feinsinnig ich das deutete, darf ich mal ganz unbescheiden sagen.. das gab doch einen gewaltigen kick in richtung germanistik.

leider haben wir uns mit dem lehrer so überworfen, dass wir schließlich seinen unterricht bestreikt haben und solche sachen. bei einer aussprache, daran erinnere ich mich, sagte einer, jürgen, sag du doch mal was. ich fand es wohl sinnlos und so schwieg ich. dann sagte derjenige, ja, wenn jürgen nichts sagt, dann sagt keiner mehr was. dieser rolle war ich mir gar nicht bewusst, auch wenn ich in den personalrat gewählt worden war. aber wir waren ziemlich resigniert.

es gab nicht alle normalen fächer auf dem hannover-kolleg, bio zb leider nicht, englisch war anfangsunterricht, da machten wir das gleiche wie auf der realschule und vom chemieunterricht, auf den ich vorher sehr positiv geblickt hatte, hab ich mich beurlauben lassen. der chemielehrer fing mit den griechen an, feuer, wasser, erde, luft, da bin ich fast geplatzt. für die anderen war das sicher ein interessanter ansatz, aber für mich mit meinen chemie-kenntnissen war das unzumutbar. (ich hätte das sehr viel diplomatischer anfassen können, aber diplomatisches verhalten musste ich erst lernen; schließlich musste ich praktisch mit 14 erwachsen sein und da fehlte eben manches.)

im physik-unterricht erinnere ich mich an eine schöne situation. physik ist keineswegs mein lieblingsfach, der anfang ist zunächst banal, mechanik etwa, und dann geht es mit formeln los und bei "zeit zum quadrat" schaltet mein gehirn ab. chemie ist für mich was ganz anderes, obwohl ich in meinem späteren chemie-lehrer-studium in oldenburg erkennen musste, dass die chemie nur ein spezialgebiet der physik ist. (biologie und medizin letztlich ebenso und über allem thront die königin mathematik! ich greife mit dieser anekdote vor: im chemie-studium fragte ich einmal meinen prof, ob denn die chemie und die biologie als spezialfälle der physik anzusehen seien. neeeein, sagte er, machte dann eine lange ausführung, die mit einem (unausgesprochenen) ja endete. er war aber ein lieber kerl, wir haben mit ihm manchmal trivial persuit gespielt. er wusste viel, nur klatsch nicht. ;-)

 

 

 

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Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh


Irgendwann habe ich wohl den Link zu meiner Schiller-Arbeit hier gelöscht.
Jetzt ist er jedenfalls wieder da:

FRIEDRICH SCHILLERS HISTORISCHE SCHRIFTEN


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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